2016. 16 Seiten, zahlreiche Abb. Geheftet. ISBN 978-3-944469-27-0
Im Sommer 1925 wanderten der Student Helmut Peter Huchel und sein Freiburger Kommilitone Hans Arno Joachim nach Sulzburg und besuchten dort den jüdischen Friedhof. Es war der Beginn einer anspruchsvollen Freundschaft. Der Literaturkritiker und Schriftsteller Joachim schrieb später für die ›Neue Rundschau‹ und die ›Literarische Welt‹; er hat Huchels lyrisches Talent entdeckt. Als Joachim nach Paris ins Exil ging, verloren sich beide aus den Augen. Jahrzehnte später, nachdem Huchel endlich aus der DDR ausreisen durfte, besuchte er den Ort erneut und schrieb darüber sein letztes Prosastück: ›Der jüdische Friedhof von Sulzburg‹. Für Huchel war der Friedhof ein Erinnerungsort an seinen jüdischen Freund und dessen ungewisses Schicksal. Die Erinnerung an diese Freundschaft ließ ihn die einst gemeinsam durchwanderte südbadische Landschaft im Alter als »Notherberge« wählen. Das Heft erzählt auch, was Huchel nicht wusste: dass der Freund, der sich zuvor noch im Gedicht ›Gott der Väter‹ seiner jüdischen Herkunft vergewissert hatte, in Auschwitz ermordet wurde.
Bestell-Nr.: 111