Portrait Friedrich Schiller [Skulptur]
Unbekannt; Weisser, Carl Gottlieb; Michaelis, Mathias
wohl nach 1909 / spätestens 1918
Inventarnummer: 2280

- Bilder und Objekte
1806 (das Original)
- Büste mehrfach bestoßen, Ausbruch unten seitlich rechts
Unter dem Tagebucheintrag vom 2. Mai 1806 vermerkt Goethe "Weiser Schiller" (s. Weimarer Ausgabe Bd. 80, S. 127). Später lobte er an der Büste die Wiedergabe von "Schillers Charakter, sein gerades Tragen, das Hochgerichtete u. gleichsam Weitumherrschende seines Blicks" (zit. nach Thieme-Becker Bd. 35, S. 344).
Möglicherweise ist die Büste auf Anregung Goethes oder im Auftrag des Herzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach entstanden: ein Exemplar stand in der herzoglichen Bibliothek, ein weiteres Exemplar, das einzige signierte und datierte, befand sich in Goethes Besitz (s. Mihai, S. 96 sowie 238f.).
Weisser stellte von seinen Portraits bekannter Zeitgenossen Abgüsse für den Verkauf her. Allerdings scheint die Schiller-Büste wenig erfolgreich gewesen zu sein. Sie geriet im Verlauf des 19. Jahrhunderts in Vergessenheit und wurde erst 1909 wiederentdeckt (s. Fahrner, S. 90, insbesondere Anmerkungen 218 u. 219).
Der Abguß kam 1918 nach Marbach als "Gegenleistung" für die Erlaubnis, Kopien von den Portraitgemälden der Eltern Schillers (von Ludovike Simanowiz) für das Weimarer Schillerhaus herstellen zu lassen.
Photograph: Mathias Michaelis
Calin Alexandru Mihai: Johann Peter Kauffmann und die spätklassizistische Skulptur am Weimarer Hof. Editura Mega. Cluj-Napoca 2004, S. 50ff., 94ff., 238f.