Schiller-Nationalmuseum
Das Schiller-Nationalmuseum ist zurzeit geschlossen und wird im Mai 2025 mit neuer Ausstellung wiedereröffnet. Die alte Dauerausstellung ist so lange mit den ›vier Schwaben‹ – Schiller, Hölderlin, Kerner und Mörike – und mit Luise Duttenhofers Scherenschnitten ins Literaturmuseum der Moderne umgezogen. Das Museums-Café ist samstags und sonntags von 12.30 bis 17 Uhr geöffnet.
Schiller!
ab Mai 2025
Friedrich Schiller thematisiert zentrale Anliegen seines Zeitalters, macht in seinen Dramen und historischen Schriften immer wieder Europa und dessen Geschichte zum Schauplatz und Thema, versteht sich als ›Weltbürger‹. Seine Verse werden zu geflügelten Worten, bis heute gilt er als ›Dichter der Freiheit und Rebellion‹. Doch wie sahen die literarischen Anfänge des 1759 in Marbach geborenen Autors aus? In welche Traditionen schrieb er sich ein? Wie entstanden seine Werke? Wie verhielt er sich zu Revolution, Widerstandsrecht, Tyrannenmord? Welche Anknüpfungspunkte bietet Schillers Werk damit heute für die politische Bildung in einer Demokratie?
Fragen wie diesen geht die neue Dauerausstellung im Schiller-Nationalmuseum nach. Gezeigt wird der Autor in neun Kapiteln: in seinen schwäbischen Anfängen, in seinen Prägungen und als sowohl Zeitgenoss/-innen als auch nachfolgende Generationen Prägender, als literarischer und politischer Netzwerker, als Dramatiker und Dramaturg, als Philosoph, Historiker und Wissenschaftler, als Europäer und Grenzgänger, als politisch Denkender und Schreibender, als Freiheitsutopist. – Wer war Friedrich Schiller und inwiefern prägten seine Lebenserfahrungen sein Verständnis von Politik, Freiheit und Gesellschaft? – Wie wirkten sich Ortswechsel, zunächst Flucht und Exil, später vor allem imaginierte Reisen auf Leben und Werk aus? – Welche Rolle spielten seine gesellschaftlichen und literarischen Netzwerke für ihn? – Wie fand er zwischen Finanznot und Freiheitsdrang, zwischen Brotberuf und Dichterdasein seinen Weg zum freien Schriftsteller? – Wie beeinflusste der promovierte Mediziner und spätere Professor der Geschichte, der Wissenschaftler also, den Schriftsteller? – Was erwartet Schiller von der Bühne, auf der er seine Figuren in Konflikten zwischen (politischer) Machteroberung und menschlicher Gesinnung zeigt, sie in geschichtlichen Entscheidungskonstellationen inszeniert? – Welche Rollen spielen die europäischen Werte der Französischen Revolution, dem europapolitischen Ereignis zu Schillers Lebzeiten in seinem Leben und in seinen Texten? – An welchen Vorbildern orientiert er sich? Wie wird er selbst zum Vorbild bzw. unmittelbar nach seinem Tod bereits zur Kultfigur? – Inwiefern kann Schillers sprachliche und rhetorische Dynamik heute noch fesseln? Die neue Schau im Schiller-Nationalmuseum rückt die politische Dimension seines Werks in den Mittelpunkt, zeigt Schiller überdies im Kontext anderer Autorinnen und Autoren des 18. und 19. Jahrhunderts.
In der Ausstellung verweisen Wechselvitrinen, die regelmäßig mit neuen Exponaten bestückt werden, aus dem 18./19. Jahrhundert ins 20./21. Jahrhundert, vom Schiller-Nationalmuseum ins Literaturmuseum der Moderne. In bestimmten Abständen in die Ausstellung eingebrachte Interventionen von Gegenwartsautor/-innen und -künstler/-innen eröffnen ›FreiRäume‹ für aktuelle Perspektiven, die Ideen von Schiller und seinen Zeitgenoss/-innen aufgreifen und sich dazu positionieren.
In beiden Flügeln des Schiller-Nationalmuseums können sich die Besucher/-innen ab Mai 2025 in mehr als 300 originale Manuskripte, Briefe und Bücher, Bilder und Skulpturen vertiefen. Der Schillersaal, Herzstück des Museums, wird zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs über: Schiller!
Das Ausstellungsprojekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Digitalisierungsinitiative des Bundes sowie von der Wüstenrot Stiftung mit insgesamt 640.000 Euro gefördert.
Kontakt
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Abt. Museum
Schillerhöhe 8-10
71672 Marbach
Telefon +49 (0) 7144 / 848-601
Telefax +49 (0) 7144 / 848-690
E-Mail museum@dla-marbach.de
BARRIEREFREIHEIT
Zugang zum Literaturmuseum der Moderne über den Aufzug des Schiller Nationalmuseums. Bitte melden Sie sich an der Kasse (Tel. 07144/848-660).
KLIMA
Die Ausstellungsräume der beiden Museen sind das ganze Jahr über aus konservatorischen Gründen nicht mehr als 18 Grad warm. Bitte denken Sie daher besonders im Sommer an entsprechende Kleidung.