2016. 16 Seiten, zahlreiche Abb. Geheftet. ISBN 978-3-944469-26-3
Als sich Friedrich Sieburg in Gärtringen niederließ, lag ein bewegtes, von Widersprüchen geprägtes Leben hinter ihm: Seit Mitte der 1920er Jahre Pariser Korrespondent der ›Frankfurter Zeitung‹, wechselte der Schriftsteller und Journalist zu Beginn des Zweiten Weltkrieges nach Berlin in Ribbentrops Auswärtiges Amt – obgleich zuvor sein Buch ›Es werde Deutschland‹ wegen der Kritik am Antisemitismus der Nazis verboten worden war. Nach Ende des Hitler-Regimes beteiligte sich Sieburg an der Zeitschrift ›Die Gegenwart‹, der konservativen Stimme der einstigen »inneren Emigration«, und arbeitete für die ›Zeit‹ und den Süddeutschen Rundfunk. Unter seiner Leitung wurde das Literaturblatt der FAZ zu einer der bedeutendsten Instanzen der Literaturkritik. In Gärtringen schrieb er neben einer Biografie Chateaubriands unzählige Kritiken, u.a. zu Thomas Mann, Rainer Maria Rilke, Stefan George und Max Frisch. Der Nachkriegsliteratur gegenüber blieb Sieburg distanziert. Heftig griff er die Gruppe 47 an, deren Gegenwehr in einer ›Gartenzwerg-Aktion‹ gipfelte.
Bestell-Nr.: 112