2000. 16 Seiten, 11 Abb. Geheftet. ISBN 3-929146-53-3
Zwischen 1810 und 1819 war im Heidelberger Palais Sickingen die Sammlung mittelalterlicher Kunst der Brüder Sulpiz und Melchior Boisserée sowie Johann Baptist Bertram zu bewundern. Die »Drillingsfreunde aus Coelln«, wie Goethe sie nannte, hatten nach der Säkularisation des Kirchenguts damit begonnen, sakrale Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts zusammenzutragen, deren kunsthistorische Bedeutung sie nach einer langen Zeit der Missachtung völlig neu bewerteten. Als Fürsprecher wollten die Boisserées unbedingt den Klassizisten Goethe gewinnen. Auf seinen Reisen besuchte Goethe die Sammlung voller Interesse, in einem ausführlichen Artikel blieb sein Lob trotz aller persönlichen Wertschätzung der Sammler allerdings verhalten. Obwohl die Boisserées ihre Enttäuschung nicht ganz verhehlen konnten, blieb ihnen Goethe geneigt und vor allem Sulpiz Boisserée in lebenslanger, aufrichtiger Freundschaft verbunden.
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