2011. 16 Seiten, zahlreiche Abb. Geheftet. ISBN 978-3-937384-39-9
Der Dichter, Übersetzer, Grafiker und Verleger Rainer Maria Gerhardt sorgte nach dem Zweiten Weltkrieg für einen Wiederanschluss der deutschen Literatur an die weltliterarische Moderne: In seiner in Freiburg begonnenen und in Karlsruhe fortgesetzten Zeitschrift ›fragmente‹ und dem gleichnamigen Verlag veröffentlichte er – teilweise zum ersten Mal in Deutschland – Texte von Ezra Pound, Henry Miller, Robert Creeley, Antonin Artaud, Charles Olson und William Carlos Williams, die er mit seiner Frau Renate zusammen übersetzt hatte. An der Karlsruher Kunstakademie experimentierte Gerhardt mit Klecksografien und Holzschnitten, und mit seinen eigenen Gedichten gab er Impulse für die Entwicklung einer experimentellen Lyrik. Scheiternd am Misstrauen und der Kritik von Kollegen, an Geldmangel und fehlender Resonanz in der Öffentlichkeit, nahm sich der erst 27-Jährige 1954 in Karlsruhe das Leben.
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