2013. 16 Seiten, zahlreiche Abb. Geheftet. ISBN 978-3-937384-87-0
Als Friedrich Gundolf 1910 nach Heidelberg zog, um dort seine akademische Karriere zu starten, bildete sich um ihn rasch ein Kreis von Schülern und Freunden, der stark vom Geist Stefan Georges geprägt war. Eine nächtliche Shakespeare-Inszenierung 1914 zu Gundolfs Ehren erscheint im Rückblick wie ein letzter Höhepunkt dieses ganz besonderen Heidelberger Geistes vor der Katastrophe des Ersten Weltkriegs.1919 versammelte George in Friedrich Gundolfs neuem Heidelberger Domizil den harten Kern seines Kreises, um nach Kriegsende mit dem Seelenfest an Pfingsten ein Signal zur kulturellen Erneuerung zu setzen. Gundolf wurde später, 1931, kurz vor seinem Tod, Opfer der politischen Polarisierung der späten Weimarer Republik, als er unfreiwillig zum Ausbruch eines nationalistischen Protests der Heidelberger Studentenschaft gegen den pazifistischen Justizkritiker Emil Julius Gumbel mit beitrug.
Bestell-Nr.: 98