Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde der Literatur,

die Veranstaltungen im Februar und unsere aktuellen Ausstellungen finden Sie im nachfolgenden Überblick: 

HEGEL-NACHT
Samstag, 8. Februar, 16 bis 22 Uhr
Deutsches Literaturarchiv und Literaturmuseum der Moderne
Lange Hegel-Nacht mit Alexander Kluge, Klaus Vieweg, Udo Tietz und Sebastian Ostritsch
Pilze können nicht denken, urteilte Hegel. Alexander Kluge sagt: Pilze sind wie Denken – ein Beispiel dafür ist das Rhizom, das in den 1970ern Gilles Deleuze und Félix Guattari zu einem Modell der Wissensorganisation und Weltbeschreibung machen: „findet die stellen in einem buch, mit denen ihr etwas anfangen könnt. wir lesen und schreiben nicht mehr in der herkömmlichen weise. es gibt keinen tod des buches, sondern eine neue art des lesens. in einem buch gibt's nichts zu verstehen, aber viel, womit man etwas anfangen kann. macht rhizome und keine wurzeln! seid nicht eins oder viele, seid vielheiten!“ Alexander Kluge redet um 19 Uhr per Skype mit Heike Gfrereis und Jan Bürger über das, was Denken ist und sein könnte. Um 19.45 Uhr fragen wir Klaus Vieweg (Autor der großen Hegel-Biographie ›Der Philosoph der Freiheit‹) und Udo Tietz (›Hegel für Eilige‹, ›Die Grenzen des Wir‹): »Warum Hegel?« Um 20.45 Uhr folgt Sebastian Ostritsch (›Hegel. Der Weltphilosoph‹) Hegels dynamischem Denken: Die Wahrheit einer Sache zeigt sich erst im Zusammenhang mit ihrem Gegenteil – oder wie der Schwabe Hegel sagen würde: »So isch no au wieder.« (Moderation: Martin Kuhn). Danach wird in der Cafeteria des Literaturarchivs weiterdiskutiert. Um 16.15 Uhr führt Ulrich von Bülow zu den Philosophenbeständen im Archiv, um 17.15 Uhr Julia Schneider durch ›Hegel und seine Freunde‹ und um 18.15 Martin Kuhn zum Thema ›Denken und Rausch‹.
Eintritt frei.

WEINLESETAGE
Samstag, 8. Februar, 14 bis 20 Uhr, und Sonntag, 9. Februar, 13 bis 18 Uhr
Literaturmuseen und Stadthalle
WeinLeseTage Marbach und Bottwartal
Zum fünften Mal findet bei uns die Winter-Wein-Messe mit Weinproben aus dem Anbaugebiet Marbach und Bottwartal statt, gerahmt von Lesungen, Themenführungen und Literaturspaziergängen. Das Tagesticket enthält: Hin- und Rückfahrt im VVS-Netz, Shuttle-Service, Verkostung aller Weine inkl. Degustationsglas, Wasser und Brot, Eintritt in die Literaturmuseen und zu allen Veranstaltungen inkl. kostenlose Teilnahme an der langen Hegel-Nacht im Deutschen Literaturarchiv Marbach am 8. Februar.
Karten: www.wein-lese-tage.de

TAGUNG
Mittwoch, 12. Februar, bis Samstag, 15. Februar
Archivgebäude, Tagungsbereich
Werk und Beiwerk. Zur Edition von Paratexten. Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition
Die 18. internationale Tagung der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition will nicht nur editorisch Interessierte aus den Literatur- und Musikwissenschaften, sondern gleichermaßen Historiker, Philosophen, Theologen, Kultur-, Theater-, Medien- und Filmwissenschaftler ansprechen. Sie stellt sich die Frage, wie mit jenen Elementen umzugehen ist, die mit dem zu edierenden Text bzw. Werk materiell verbunden sind, aber nicht seine eigentlichen Textsorten (›Peritexte‹) bilden. Dies betrifft etwa Nachworte zu Auflagen, Werbetexte im Buch, überhaupt alle materiellen Bestandteile des Werkes als medialer Erscheinungsform (Buchumschlag, Bindungen einer Handschrift, Formate, Papiere usw.), nicht zuletzt aber auch die Formen, durch die die Schriftzeichen repräsentiert werden (Layout von Handschriften- und Buchseiten, Typografie, Grafik, Farbgestaltung usw.). Sollen überhaupt – und wenn ja, wie – peritextuelle Elemente des Werkes editorisch dargestellt werden? Leitung: Roland S. Kamzelak.
http://www.dla-marbach.de/forschung/tagungen/

ZEITKAPSEL
Donnerstag, 13. Februar, 20.00 Uhr
Archivgebäude, Humboldt-Saal
Zeitkapsel 57: Mehr als nur Spielzeug. Warum Hans Magnus Enzensberger nicht bloß Bücher schreibt
Im Rahmen der Tagung ›Werk und Beiwerk‹ öffnet Jan Bürger, Leiter des Siegfried-Unseld-Archivs im DLA, die Archivkästen mit Vorarbeiten zu Hans Magnus Enzensbergers Wortspielzeugen und Buchumschlägen und fragt nach den Verbindungen zwischen sprachlichen und künstlerischen Ausdrucksformen bei ihm, Ror Wolf, Sibylle Lewitscharoff, Herta Müller und vielen anderen Autorinnen und Autoren der Literatur nach 1945.
Eintritt: 8,- Euro / erm. 6,- Euro / für Mitglieder der DSG 4,50 Euro.

LESUNG UND GESPRÄCH
Freitag, 14. Februar, 19.30 Uhr
Archivgebäude, Humboldt-Saal
Autorenlesung und Gespräch: Michael Wildenhain
Roland S. Kamzelak und Bodo Plachta sprechen im Rahmen der Tagung ›Werk und Beiwerk‹ mit dem Berliner Schriftsteller Michael Wildenhain über die Bedeutung des Beiwerks für das Schreiben. Anschließend liest er zum ersten Mal aus seinem eigenen ›Beiwerk‹.
Eintritt: 8,- Euro / erm. 6,- Euro / für Mitglieder der DSG 4,50 Euro.

HÖLDERLIN 2020
Samstag, 15. Februar 2020, 11 Uhr
Tübingen, Alte Aula, Münzgasse 30
Auftakt des Hölderlin-Jubiläumsjahres mit der Wiedereröffnung des Hölderlinturms
Zu Hölderlins 250. Geburtstag wurde der nach ihm benannte Tübinger Turm umfassend saniert und eine neue Dauerausstellung eingerichtet. Zur Eröffnung spricht Monika Grütters, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Nur für geladene Gäste.

HÖLDERLIN 2020
Sonntag, 16. Februar
Tübingen, Rathaus und Museum im Hölderlinturm
Auftakt des Hölderlinjahrs mit Thomas Schmidt und Christian Reiner
Von 12.30 Uhr an ist der zwei Jahre lang wegen Renovierung geschlossene Hölderlinturm wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Thomas Schmidt (DLA Marbach), der die Umgestaltung des Turms und die neue Dauerausstellung im Hölderlinturm federführend kuratiert hat, stellt sie vor (Rathaus, 11 Uhr). Christian Reiner liest um 19 Uhr Hölderlins Turmgedichte am Ort, an dem sie entstanden sind, und so, wie sie zu Papier kamen – mit allen Zeilensprüngen und Buchstabenabständen der Originalhandschriften. Wir zeichnen die Lesung für unsere Ausstellung ›Hölderlin, Celan und die Sprachen der Poesie‹ auf.

GESPRÄCH
Mittwoch, 19. Februar, 19.30 Uhr
Literaturmuseum der Moderne, Berthold-Leibinger-Auditorium
Peter-André Alt: Erste Sätze der Weltliteratur – und was sie uns verraten
Wir haben 24 erste Sätze ausgewählt und in den Literaturmuseen verteilt. Der Literaturwissenschaftler und Präsident der Deutschen Schillergesellschaft Peter-André Alt hat über die Kunst, sie zu lesen und zu deuten, ein Buch geschrieben (Verlag C.H. Beck). Moderation: Heike Gfrereis.
Eintritt: 8,- Euro / erm. 6,- Euro / für Mitglieder der DSG 4,50 Euro.

GESPRÄCH
Mittwoch, 26. Februar, 19.30 Uhr
Literaturmuseum der Moderne, Berthold-Leibinger-Auditorium
Cornelia Funke: Warum unsere Hände oft mehr wissen als unser Kopf
»Was war das für ein Spaß, wieder auf Papier statt auf einem Bildschirm zu schreiben. Es fühlte sich so viel verspielter an, und was da auf die Notizbuchseiten floss, machte mir nicht vor, dass es schon druckreif ist. Nein, die handgeschriebenen Worte luden mich ein zum Spielen«, schrieb die Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Funke für das Marbacher Magazin zu unserer Ausstellung ›Hands on! Schreiben lernen, Poesie machen‹. Via Skype zeigt sie, wie sehr unsere Hände uns beim Denken helfen können. Moderation: Julia Schneider.
Im Rahmen der Kulturakademie der Stiftung Kinderland.
Eintritt frei.

WECHSELAUSSTELLUNGEN IM LITERATURMUSEUM DER MODERNE 

Bis 1. März 2020
›Hands on! Schreiben lernen, Poesie machen‹
Eine Rote-Faden-Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne und Schiller-Nationalmuseum
Gefördert vom Freundeskreis des Deutschen Literaturarchivs Marbach.

Bis 16. Februar 2020
#Hölderlin2020: ›Hegel und seine Freunde‹
Eine WG-Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne
Was sind wir? Was bin ich? Wie werden wir frei? Was macht uns in einem moralischen Sinn gut? Was ist Wahrheit? Warum gibt es Gott? Wozu gibt es Kunst? Fragen wie diese elektrisieren kurz nach dem Ausbruch der Französischen Revolution 1789 drei Theologie-Studenten des Tübinger Stifts, die dort sogar einige Zeit ein Zimmer teilen: den 1770 geborenen Georg Wilhelm Friedrich Hegel aus Stuttgart, den gleichaltrigen Friedrich Hölderlin aus Lauffen und den fünf Jahre jüngeren Friedrich Wilhelm Schelling aus Leonberg. Gemeinsam entwerfen sie ein Programm des Idealismus, das auch ein Systemprogramm der Literatur ist.
Gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung.

Bis 22. November 2020
#StepOne
›Narrating Africa‹. Eine Open-Space-Ausstellung
Welche Texte und Archivalien gehören in einen realen und dann auch virtuellen Raum, in dem es um die unterschiedlichen Arten und Weisen geht, Afrika zu erzählen? Diese Frage verhandelt unter dem Titel ›Narrating Africa‹ in einem ersten Schritt der erweiterte Teilnehmerkreis eines Workshops, der im September 2019 als Auftakt eines Forschungs- und Ausstellungsprojekts im Deutschen Literaturarchiv Marbach stattgefunden hat.
Gefördert von Ministerium für Forschung, Wissenschaft und Kunst des Landes Baden-Württemberg.

Bis 16. Februar 2020
›Dostojewskij und Schiller‹
Mit zehn Jahren sieht Fjodor Dostojewskij eine Aufführung von Schillers ›Räubern‹ in Moskau: »Ich habe ihn auswendig gelernt, habe in seiner Sprache gesprochen und in seinen Bildern geträumt … Schon wenn ich den Namen Schiller höre, tut mir das Herz weh.« In ›Schuld und Sühne‹ wird Raskolnikow als Schiller bezeichnet. Die Ausstellung zeigt die Spuren dieser ersten literarischen Liebe.
In Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Literaturmuseum der Russischen Föderation.

ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN

Am 2.und 16. Februar um 11 Uhr durch die Wechselausstellungen ›Hands on‹ und ›Hegel und seine Freunde‹, um 12 Uhr Kurzführung durch die Wechselausstellungen ›Narrating Africa‹ und ›Dostojewskij und Schiller‹, um 14 Uhr durch die Dauerausstellungen.
Am 9. Februar um Rahmen der WeinLeseTage: www.wein-lese-tage.de.
Ab dem 23. Februar um 11 und 14 Uhr kostenlose öffentliche Schnupperführungen durch die Museen.

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Mit herzlichen Grüßen aus Marbach
Ihre

Alexa Hennemann
Leiterin Kommunikation
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Direktion
Deutsches Literaturarchiv Marbach

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D-71672 Marbach am Neckar
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