Das Deutsche Literaturarchiv Marbach erwirbt den Nachlass des Literaturkritikers Rolf Michaelis
Der Nachlass des 2013 in Hamburg gestorbenen Journalisten und Essayisten Rolf Michaelis wurde jetzt vom Deutschen Literaturarchiv Marbach übernommen. Neben Manuskripten zu Michaelis’ journalistischen Arbeiten und eigenen Büchern finden sich in ihm umfangreiche Brieffolgen von Herbert Achternbusch, Jürgen Becker, Wolf Biermann, Elisabeth Borchers, F. C. Delius, Peter Handke, Ludwig Harig, Peter Härtling, Walter Jens, Sarah Kirsch, Michael Krüger, Gertrud Leutenegger, Erich Loest, Christoph Meckel, Herta Müller, Helga M. Novak, Fritz J. Raddatz, Martin Walser u.v.a.
Rolf Michaelis, 1933 in Schwäbisch Hall geboren, wurde in Tübingen über Hölderlin promoviert. Jahrelang leitete er die Literaturblätter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Wochenzeitung Die Zeit. Er gehörte zu den sensibelsten und einflussreichsten Literatur- und Theaterkritikern seiner Generation und publizierte zudem Bücher über Gerhart Hauptmann, Federico García Lorca, Heinrich von Kleist und Uwe Johnson. Seine vielfältigen Korrespondenzen zeigen besonders deutlich, dass er ein Talent besaß, das unter Kritikern selten ist: Er gewann sehr oft das Vertrauen von Autoren – obwohl er, wie Botho Strauß ihm 1991 freundschaftlich schrieb, »nun mal auf der anderen Seite« stand.
Foto: Erica Loos
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