Forschung: Wissenschaftliches Programm
Ein Literaturarchiv versteht und dokumentiert Literatur in einem umfassenden, mehrdimensionalen und facettenreichen Sinne. Es erfasst sowohl die literarischen Texte selbst als auch ihre Entstehung am Schreibtisch, in der Auseinandersetzung mit Freunden, Lektoren und Verlagen; es befasst sich mit der Wahrnehmung von Literatur durch ihre Leser, darunter die Autoren selbst, und es nimmt die produktive Adaptation von Literatur wiederum durch Autoren, außerdem auch durch Komponisten, Sänger oder bildende Künstler auf. Damit umschließt ein Archiv auch Literaturkreisläufe, literarische Zirkulationen: Abläufe also, die potenziell unendlich sind.
Dem mehrdimensionalen und facettenreichen Literaturbegriff des Archivs muss eine Forschung entsprechen, die sich methodisch durch etablierte sowie neueste, disziplinäre und interdisziplinäre Ansätze auszeichnet, die sie am Material weitertreibt und prüft. Sie wird die Literatur im Archiv nicht gleichzeitig in all ihren Aspekten würdigen können, sollte ihrer Fülle aber gleichwohl Rechnung tragen. Im Jahr 2021 nehmen wir uns deshalb vor allem vier großen Linien für die Forschung vor.
1 | Literaturproduktion: Literatursoziologie und Publishing Studies
2 | Lesespuren: Leserpsychologie und Textverstehensforschung
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Deutsches Literaturarchiv Marbach
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