(5) Schreibwerkzeuge, Literaturträger und literarische Objekte: Materiale Hermeneutik
Das DLA beherbergt Literatur in ihren unterschiedlichen materiellen Produktions- und Darbietungsformen. Diese lassen sich mit Hilfe der Material Studies als eigenständige (mitunter auratische) Objekte beschreiben und erforschen; der besondere Ansatz des Archivs ist es, sie zugleich mit den Autoren und den literarischen Werken, auf die sie sich beziehen, in Verbindung zu bringen, sodass sich Objekt und Literatur wechselseitig erhellen. In den letzten Jahren hat das DLA forschungsseitig verstärkt Autorenbibliotheken in den Fokus gerückt. Die bislang mit wenigen Ausnahmen unzugänglichen Tagebücher des Autors Max Brod werden in Kooperation mit der Universität Jena in einer neuen digitalen Edition präsentiert. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und macht somit einen wichtigen Schritt zur Erforschung des ersten Herausgebers von Franz Kafka.
Seit 2024 kooperiert das DLA im Rahmen dieser Forschungslinie mit dem Exzellenzcluster »Understanding Written Artefacts« an der Universität Hamburg. Um Voraussetzungen für weitere materialbezogene interne und externe Forschungsprojekte zu schaffen, stehen wir im Austausch mit anderen sammelnden Institutionen zu Fragen der Katalogisierung und Digitalisierung großer Bild- und Objektbestände. Geplant sind neue Erschließungsprojekte und virtuelle Forschungsräume zu bestimmten Objektgruppen (z. B. Schreibgeräte, Buchumschlagsentwürfe oder Totenmasken).
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