Namibia. Fiktiv und Faktisch
Gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (2019-2022)
Das Projekt zielte auf eine öffentliche und forschungsgestützte Aufarbeitung der Geschichte deutscher Namibia-Projektionen und Afrika-Phantasmen von der Zeit des Kaiserreichs (ca. 1880-1918) bis in die Gegenwart. Wie wurde und wird »Afrika« erzählt? Welche Bilder und Stereotype, welche kolonialen und nationalen Ideologien bestimmen die Literatur und werden von ihr geprägt, verbreitet oder demontiert? Im Rahmen der Open-Space-Ausstellung Narrating Africa (bis 30. September 2021) diskutierten wir das im Literaturmuseum der Moderne mit Texten, Archivfunden, Lecture Performances und Gesprächen zusammen mit Partnern aus Namibia und von verschiedenen Forschungs- und Sammlungseinrichtungen und Universitäten (#StepOne). 2021 wurde in Marbach ein virtuelles internationales Literaturfestival mit führenden Autorinnen und Autoren der afrikanischen Gegenwartsliteratur umgesetzt, deren erste Beiträge schon im Sommer 2020 als Texte, Videos und Klangkompositionen in das Open-Space-Projekt einflossen und dann ein Jahr später von ihnen selbst noch einmal weiterentwickelt wurden (#StepTwo und #StepThree). Ausgewählte Teile der Open-Space-Ausstellung wurden 2022 an verschiedenen Orten in Namibia gezeigt. Im September 2022 fand das Literaturfestival »Narrating Namibia, Narrating Africa« in Windhoek, Namibia statt, bei dem Autorinnen und Autoren u.a. aus Namibia, Botswana und Nigeria Fragen der Vergangenheitsdarstellung, Identität(-en), Zukunftshoffnungen und die Rolle der Literatur diskutierten. Das Festival legte ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von Nachwuchsautorinnen und -autoren, die im Rahmen eines Workshops in Kooperation mit dem online Literaturmagazin Doek! neue Texte entwickelten und diese während des Festivals präsentierten.
Kooperation
Deutsches Literaturarchiv Marbach in Zusammenarbeit mit der University of Namibia, den National Library & Archive Services Namibia, dem Goethe-Institut Namibia und dem Stuttgart Research Centre for Text Studies.
Das Projekt, die Open-Space-Ausstellung, die Vorträge und andere Veranstaltungen wurden im virtuellen Ausstellungs- und Forschungsraum des DLA dokumentiert: https://www.literatursehen.com/projekt/narrating-africa/.
Koordination und Kontakt
Forschungsreferat
Telefon +49 (0) 7144 / 848-175
E-Mail forschung@dla-marbach.de