»textklang«: Mixed-Methods-Analyse von Lyrik in Text und Ton
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt »textklang« adressiert die Frage nach der Beziehung zwischen literarischen Texten und der Interdependenz ihrer lautsprachlichen Realisierung bei Rezitation, gesungener Darbietung und musikalischer Aufführung. Die Leitfragen hierfür resultieren aus literaturwissenschaftlichen Diskursen, insbesondere aus der Lyrikforschung, die den besonderen Status von Klanglichkeit und Aufführung lyrischer Texte immer wieder betont hat. Die Wechselbeziehungen zwischen Text(be)deutungen und prosodischen Sprachmerkmalen werden in den multimodalen Erscheinungsformen der Lyrik der Romantik untersucht.
Das Korpus von »textklang« wird sich aus der auditiven Sammlung des DLA generieren, die zur Literatur der Romantik rund 2.700 Tonaufnahmen mit Rezitationen und Vertonungen, ca. 1.400 Notendrucke sowie 4.250 Drucke und 2.400 Handschriften, darunter die größte Sammlung an Mörike-Vertonungen weltweit, enthält.
Für die systematische Entwicklung von Tools zur Analyse des multimodalen Korpus wird in Kooperation mit dem Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung und der Abteilung Digital Humanities der Universität Stuttgart ein Mixed-Methods-Workflow für eine theoretisch fundierte, hypothesengeleitete Forschung erarbeitet. Hierfür kommen (digital) phonetische und sprachtechnologische Verfahren, linguistische und computerlinguistische Ansätze sowie Forschungen zu Prosodie und Informationsstruktur mit hermeneutischen literaturwissenschaftlichen Textumgangsformen in den Digitalen Geisteswissenschaften zusammen.
Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
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