Schiller-Nationalmuseum
Das Schiller-Nationalmuseum ist zurzeit geschlossen und wird im Mai 2025 mit neuer Ausstellung wiedereröffnet. Die alte Dauerausstellung ist so lange mit den ›vier Schwaben‹ – Schiller, Hölderlin, Kerner und Mörike – und mit Luise Duttenhofers Scherenschnitten ins Literaturmuseum der Moderne umgezogen. Das Museums-Café ist samstags und sonntags von 12.30 bis 17 Uhr geöffnet.
SchillerHochDrei
Dauerausstellung im Schiller-Nationalmuseum
ab Mai 2025
Die neue Dauerausstellung im Schiller-Nationalmuseum stellt die politische Dimension im Werk Friedrich Schillers in den Mittelpunkt und fragt nach dem Weltverständnis des Autors vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und politischen Debatten seiner Zeit. Was dachte Schiller, der sich als ›Weltbürger‹ verstand, der in seinen Dramen und historischen Schriften Europa und dessen Geschichte zum Schauplatz und Thema machte, über den europäischen Gedanken? Wie positionierte er sich seinerzeit zu Themen wie Vielfalt, Diversität und Genderfragen? Wie verhielt sich der ›Dichter der Freiheit‹ und »größte politische Aktivist der deutschen Literatur« (Walter Muschg) zu Themen wie Widerstandsrecht, Tyrannenmord usw.? Welche Anknüpfungspunkte bietet Schillers Werk damit heute für die politische Bildung in einer Demokratie?
Ausgehend von den Beständen des DLA wird die Ausstellung einem breiten und diversen Publikum neue Räume der Schiller-Erfahrung und -Erkenntnis eröffnen: Gezeigt wird der Autor in seinen schwäbischen Anfängen, in seinen Prägungen und als Prägender, als literarischer und politischer Netzwerker, als Dramatiker und Dramaturg, als Philosoph, Historiker und Wissenschaftler, als Europäer und Grenzgänger, als politisch Denkender und Schreibender, als Freiheitsutopist. Wer war Friedrich Schiller und inwiefern prägten seine Lebenserfahrungen sein Verständnis von Politik, Freiheit und Gesellschaft? Welche Rolle spielt das gesellschaftliche und literarische Netzwerk für Schiller und in seiner Zeit? Was erwartet Schiller von der Bühne? Warum zeigt er die Figuren seiner Dramen in Konflikten zwischen (politischer) Machteroberung und menschlicher Gesinnung, warum inszeniert er sie in geschichtlichen Entscheidungskonstellationen? Inwiefern kann Schillers rhetorische Dynamik heute noch fesseln? Exponate aus weiteren Marbacher Beständen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart hinein werden ergänzend einbezogen, um Schillers Werk und Wirken in seiner Zeit und in der Rezeption über die Jahrhunderte zu kontextualisieren.
Die Ausstellung eröffnet Räume der ästhetischen und politischen Erfahrung von Schillers Freiheitsutopie. Dabei stehen historische Freiheitserwartungen gegen aktuelle; Befreiungsgeschichten und Geschichten des Raubs der Freiheit, wie Schiller sie kannte, werden mit Freiheitserzählungen bis in die jüngste Gegenwart kontrastiert. In regelmäßigen Abständen in die Ausstellung eingebrachte Interventionen von Autor/-innen und Künstler/-innen eröffnen ›FreiRäume‹ für aktuelle Perspektiven, die Ideen von Schiller und seinen Zeitgenoss/-innen aufgreifen und sich dazu positionieren.
In beiden Flügeln des Schiller-Nationalmuseums können die Besucher/-innen sich vertiefen in rund 300 originale Manuskripte, Briefe und Bücher, Bilder und Skulpturen. Der Schillersaal, Herzstück des Museums, wird zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs über Schiller. Hier können die Besucher/-innen u. a. Schillers Nachlass als Ganzes erkunden, anschauen und erfahren.
›SchillerHochDrei‹ versteht sich als innovatives und transformatives Vorhaben, das auf eine zeitgemäße Vermittlung von Beständen des 18. und 19. Jahrhunderts setzt und neue Medien und digitale Möglichkeiten in die ästhetische Präsentation der Objekte einbezieht. Die Verschränkung von realen Ausstellungs- und virtuellen Katalogräumen, von analogen und digitalen Ausstellungstechniken macht es möglich, eigene Fragen an die Bestände zu richten.
Das Ausstellungsprojekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Digitalisierungsinitiative des Bundes sowie von der Wüstenrot Stiftung mit insgesamt 640.000 Euro gefördert.
Kontakt
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Abt. Museum
Schillerhöhe 8-10
71672 Marbach
Telefon +49 (0) 7144 / 848-601
Telefax +49 (0) 7144 / 848-690
E-Mail museum@dla-marbach.de
BARRIEREFREIHEIT
Zugang zum Literaturmuseum der Moderne über den Aufzug des Schiller Nationalmuseums. Bitte melden Sie sich an der Kasse (Tel. 07144/848-660).
KLIMA
Die Ausstellungsräume der beiden Museen sind das ganze Jahr über aus konservatorischen Gründen nicht mehr als 18 Grad warm. Bitte denken Sie daher besonders im Sommer an entsprechende Kleidung.