Virtuelle Rekonstruktion der Bibliothek Wolfskehl in Kiechlinsbergen, 1937
Die Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs Marbach rekonstruiert den zerstreuten Buchbesitz des Schriftstellers, Übersetzers und passionierten Sammlers Karl Wolfskehl (1869–1948) – in dem Umfang, wie er 1937 an den Verleger Salman Schocken verkauft wurde und auf Schloss Kiechlinsbergen am Kaiserstuhl stand, bevor Wolfskehl nach Neuseeland emigrierte. Grundlage für die virtuelle Rekonstruktion ist ein maschinenschriftliches Verzeichnis, das der Berliner Antiquar Heinrich Rosenberg für Schocken angefertigt hatte und das heute in der Schocken Library in Jerusalem liegt.
Der Buchbestand wird als »Virtuelle Bibliothek Kiechlinsbergen« in Kallias, dem OPAC des DLA, nachgewiesen und rund 12.000 Bände umfassen. Bücher aus Wolfskehls Besitz, deren Standorte heute bekannt sind, werden mit Provenienzen erschlossen. Diese Bibliotheksrekonstruktion stellt eine digitale Anreicherung des Nachlasses von Karl Wolfskehl dar, der sich seit 1972 im Deutschen Literaturarchiv befindet.
Die virtuelle Rekonstruktion wird seit 2017 im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, dem Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Schocken Institute for Jewish Research in Jerusalem durchgeführt. Dieses mäzenatisch geförderte Kooperationsprojekt ist angebunden an das Forschungsprojekt »Die Bibliotheken von Karl Wolfskehl« im Forschungsverbund Marbach Weimar Wolfenbüttel.
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