Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde der Literatur,
1930 suchte ein Produktionsleiter der UFA verzweifelt Dichter für einen Tonfilm. Kurt Tucholsky kommentierte lakonisch in der ›Weltbühne‹: »Ob sie sie finden werden? Mitnichten.« Doch seit der Frühzeit des Kinos ist Filmgeschichte von literarischen Stoffen geprägt, Josef von Sternbergs ›Der blaue Engel‹ nach einem Drehbuch u.a. von Carl Zuckmayer wurde ein Welterfolg. Für einen Schriftsteller wie Erich Kästner war die »Mehrfachverwertung« seiner Ideen schon selbstverständlich. Die Ausstellung ›Abgedreht. Literatur auf der Leinwand‹ im Literaturmuseum der Moderne erkundet ab dem 25. September den Wechsel zwischen den Medien – im Spannungsfeld von Filmindustrie und zeitgenössischer Literatur und durchmisst dabei ein ganzes Jahrhundert.
Und hier der Marbacher September im Überblick:
Mittwoch, 7. September bis Freitag, 9. September
University of Namibia und Doek Studio, Windhoek, Namibia
Literaturfestival: Narrating Namibia, Narrating Africa
Wie erzählen namibische Schriftstellerinnen und Schriftsteller ihre Vergangenheit? Wie feiern oder hinterfragen sie ihre Identität? Was ist ihre literarische Vision für die Zukunft? Das Literaturfestival mit zahlreichen Lesungen, Podiumsdiskussionen, Vorträgen, Workshops und Poesie-Performances findet in Kooperation mit der University of Namibia und Doek Studio statt und setzt die im Rahmen des Open-Space-Projekts ›Narrating Africa‹ begonnene Diskussion fort. Gefördert im Rahmen der Namibia-Initiative des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Lands Baden-Württemberg.
Donnerstag, 8. September, 17 Uhr
Leibinger-Auditorium, Literaturmuseum der Moderne
Michael Sommer zu Gast in der Kulturakademie ›Literatur‹ am 8. September 2022
Weltliteratur, literarische Epochen, die Bibel: Das gibt es nicht nur im Buchformat, sondern unterhaltsam zusammengefasst in zehnminütigen Videos, dargestellt mit einem Ensemble aus Playmobilfiguren. Zusammen mit Michael Sommer – Autor, Regisseur, Dramaturg und Preisträger des Grimme Online Award – wirft das Publikum einen Blick hinter die Kulissen seines YouTube-Kanals ›Sommers Weltliteratur To Go‹ und fragt nach, wie das geht: die große Form in die kleine Form zu bringen.
Eintritt frei. Keine Anmeldung erforderlich.
Im Rahmen der Kulturakademie der Stiftung Kinderland.
Freitag, 23. September bis Samstag, 15. Oktober
Literaturmuseum der Moderne
Installation von Melissa E. Logan vor dem LiMo
Ende Mai war Melissa E. Logan im Deutschen Literaturarchiv Marbach auf der Suche nach Spuren, die der Elektromagnetismus in der Literatur hinterlassen hat. Diese Spuren fließen ein in eine lebendige Installation, die Besucherinnen und Besucher vor dem Literaturmuseum der Moderne aktiv zum Klingen bringen können. Logan nutzt für diese Klanginstallation eines der ersten elektrischen Musikinstrumente überhaupt: das Theremin, das komplett berührungslos gespielt wird. Die Antennen dieses Instruments senden elektromagnetische Felder aus, die durch den Körper beeinflusst werden. Fast magisch und auf unsichtbaren Saiten steuern bloße Bewegungen der Hände und Arme Tonhöhe und Lautstärke und lassen Musik scheinbar aus dem Nichts entstehen. Logan fordert die Besucherinnen und Besucher zum gemeinsamen Musizieren auf, denn nur im Kollektiv wird das gesamte Spektrum der Komposition zu hören sein
Im Rahmen von ÜBER:MORGEN, Festival der KulturRegion Stuttgart.
Sonntag, 25. September, 15 Uhr
Deutsches Literaturarchiv Marbach, Tagungsbereich
Ausstellungseröffnung ›Abgedreht. Literatur auf der Leinwand‹
Zur Eröffnung spricht der Filmwissenschaftler und -journalist Michael Töteberg mit dem Regisseur Volker Schlöndorff darüber, wie Literatur auf die Leinwand kommt. Es begrüßt Sandra Richter, Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach (DLA).
Um Anmeldung wird gebeten: direktion@dla-marbach.de
#LiteraturBewegt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Ministerium für Forschung, Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg.
Donnerstag, 29. September bis Samstag, 1. Oktober
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Textualität, Materialität, (Inter)Medialität in Korrespondenzen des Exils
Jahrestagung der Gesellschaft für Exilforschung
Wie die Briefforschung im Allgemeinen so hat auch die Forschung zum Exilbrief im Besonderen den Brief bisher überwiegend als biografisches und zeitgeschichtliches Dokument gelesen. Ein erweiterter Forschungsansatz, der den Brief als Gebrauchstext der Fernkommunikation und als ästhetisches Produkt begreift, stellt auch für den Exilbrief ein Forschungsdesiderat dar, dem diese Tagung nachgehen will. Dabei werden neben frühesten Zeugnissen (Ovid) auch neueste digitale Formen der Exilkommunikation einbezogen und unter interdisziplinären Forschungsperspektiven betrachtet.
Anmeldung unter: exiltagung@dla-marbach.de
Programm: https://www.dla-marbach.de/forschung/tagungen/
AKTUELLE WECHSELAUSSTELLUNGEN IM LITERATURMUSEUM DER MODERNE
Ab 25. September
#LiteraturBewegt: Abgedreht. Literatur auf der Leinwand
Seit der Frühzeit des Kinos greift der Film literarische Vorlagen auf, wandern Figuren und Stoffe vom einen Medium ins andere und wieder zurück, wird in der Literatur filmisch geschrieben, im Film literarisch erzählt. Dieser Wechsel zwischen und das Miteinander von Literatur und Film hinterlassen Spuren auch in einem Literaturarchiv. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach sammelt seit den 70er-Jahren systematisch Literaturverfilmungen und Drehbücher, Pläne, Entwürfe, Treatments und Szenarios zu Filmprojekten. Neben den Materialien zu ›Der blaue Engel‹ finden sich in den Beständen des DLA etliche Filmskripte von Erich Kästner aber auch Drehbücher zu neueren Literaturverfilmungen (z. B. Thomas Strittmatters ›Der Polenweiher‹ und Elfriede Jelineks ›Malina‹). Darüber hinaus enthalten die Marbacher grünen Kästen aber auch Rezeptionszeugnisse und Filmkritiken der ersten Kinogänger sowie filmgeschichtliche und -theoretische Dokumente.
#LiteraturBewegt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Ministerium für Forschung, Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg.
Bis 30. Oktober
Wie Literatur Welt + Politik macht
Literatur hat die Kraft, Welten zu erfinden, die uns so packen, dass wir sie in die Wirklichkeit mitnehmen oder gar für Wirklichkeit halten. Die Ausstellung erforscht anhand von Archivobjekten, wie Literatur »Welt« entwirft und welche Rolle dabei kulturelle Muster, politische Systeme, soziale Gruppen und (inter-)nationale Verlagswege spielen.
Gefördert vom Auswärtigen Amt.
Besucherinformation: https://www.dla-marbach.de/service/besucherinformation-coronavirus/.
Mit herzlichen Grüßen aus Marbach
i. A. Dietmar Jaegle
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Dr. Dietmar Jaegle
Stellv. Leiter Kommunikation
Publikationen
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Direktion
Deutsches Literaturarchiv Marbach
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Schillerhöhe 8-10
D-71672 Marbach am Neckar
Telefon +49 (0) 7144 / 848-604
Telefax +49 (0) 7144 / 848 191
E-Mail dietmar.jaegle@dla-marbach.de
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