Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde der Literatur,
in einem Katalog der Frankfurter Buchmesse (»Catalogus vniuersalis«) wurde 1622 die erste gedruckte Ausgabe von Shakespeares gesammelten Stücken angekündigt, die 1623 unter dem Titel »Mr William Shakespeares Comedies, Histories, & Tragedies« erschien. Zum 400. Geburtstag dieses ›First Folio‹ gratuliert das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA) zusammen mit dem Shakespeare’s Globe mit einer Ausstellung, einer begleitenden Konferenz und Veranstaltungen. Zur Ausstellungseröffnung am 12. Oktober begrüßen Neil Constable, Geschäftsführer des Shakespeare’s Globe und Sandra Richter, Direktorin des DLA. Es lesen Jens Harzer und Janie Dee aus Shakespeares Bühnenwerken.
Und hier der Marbacher Oktober im Überblick:
Donnerstag, 29. September bis Samstag, 1. Oktober
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Textualität, Materialität, (Inter)Medialität in Korrespondenzen des Exils
Jahrestagung der Gesellschaft für Exilforschung
Wie die Briefforschung im Allgemeinen so hat auch die Forschung zum Exilbrief im Besonderen den Brief bisher überwiegend als biografisches und zeitgeschichtliches Dokument gelesen und weniger als Kommunikationsmedium und literarische Form mit Kunstwerkcharakter. Die Tagung fokussiert nun Exilbriefe unter interdisziplinären Forschungsperspektiven, die Betrachtungen zu ihrer Textualität, Materialität, Medialität und Intermedialität einschließen. Dabei soll der Exilbegriff über den Zeitraum zwischen 1933 und 1945 hinaus in Geschichte und Gegenwart ausgedehnt werden.
Programm und weitere Informationen: http://www.exilforschung.de/index.php?p=36
Mittwoch, 12. Oktober, 19.30 Uhr
Deutsches Literaturarchiv Marbach, Humboldt-Saal
Ausstellungseröffnung: Will’s Book – 400 Jahre Shakespeare’s First Folio
Jens Harzer und Janie Dee rezitieren aus Shakespeares Bühnenwerken.
Um Anmeldung wird gebeten: direktion@dla-marbach.de
Donnerstag, 13. Oktober und Freitag, 14. Oktober
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Shakespeare’s First Folio - An International Legacy
Vor 400 Jahren erschien sieben Jahre nach dem Tod William Shakespeares eine erste Gesamtausgabe seiner Bühnenwerke im Folio-Buchformat und wurde zum Kauf an der Frankfurter Buchmesse angeboten: das sogenannte ›First Folio‹. Die internationale Tagung fragt nach der Rezeption Shakespeares und des elisabethanischen Theaters seit dem 16. Jahrhundert. Wie hat sich der literarische und historische Status des First Folio im Laufe der Jahrhunderte verändert? Welchen Einfluss hatten die Übersetzungen der dramatischen Werke Shakespeares auf die nationalen Literaturkulturen? Wie haben sich nicht-anglophone Schriftsteller/-innen von Shakespeare und seiner Bühne inspirieren lassen? Mit einem Keynote-Vortrag von Prof. David Kastan, George M. Bodman Professor of English, Yale University.
Die Tagungssprache ist Englisch.
In Verbindung mit der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.
Weitere Informationen: https://www.dla-marbach.de/forschung/tagungen/
Freitag, 14. Oktober, 17 Uhr
Lenauweg, Burgplatz, Bahnhof Marbach
Eröffnungsspaziergang zu den Marbacher Poesieautomaten
Matthias Göritz hat Poesieautomaten entwickelt, die Gedichte in den urbanen Raum bringen. Bewohner- und Besucher/-innen der Literaturstadt Marbach können aus drei Automaten Gedichte ziehen. Der Automat am Lenauweg überrascht mit Gedichten aus Slowenien, Gastland der Frankfurter Buchmesse 2022, auf dem Burgplatz fällt Lyrik junger Autor/-innen der Kulturakademie und des DSG-Programms #FollowSchiller aus dem Automaten, und am Bahnhof Marbach finden sich Gedichte, die Teilnehmer/-innen des Projektes ›Literaturmuseum der Zukunft‹ ausgewählt haben. Bei einem Eröffnungsspaziergang stellt Matthias Göritz die Automaten vor, und einige der jungen Autor/-innen lesen Gedichte, die in den Automaten stecken. (Beginn Lenauweg, Terrasse des Schiller- Nationalmuseums)
In Kooperation mit der Stadt Marbach, der Frankfurter Buchmesse und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Montag, 17. Oktober, 19.30 Uhr
Deutsches Literaturarchiv Marbach, Humboldt-Saal
Zwischen den Sprachen: Peter Handke und Fabjan Hafners Gedichte
2020 veröffentlichte der kurz zuvor mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnete Peter Handke seine Übertragungen von Gedichten des jung verstorbenen Fabjan Hafner aus dem Slowenischen. Was fordert einen Weltautor beim Nachdichten Veranstaltungen heraus, was reizt ihn daran? Peter Handke hat sich im Laufe der Jahre nicht nur als Übersetzer viele Sprachen angeeignet. Am Beispiel des kärntnerslowenischen Hafner denkt der Nobelpreisträger über die dadurch gewonnene Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten nach. Ulrich von Bülow moderiert, Zdenka Hafner liest die Gedichte ihres verstorbenen Mannes im Original. (Nachholtermin der im Mai 2022 abgesagten Veranstaltung.)
Eintritt: 9,-/7,- € (erm. / DSG). Ticketvorverkauf über Reservix: https://www.reservix.de/veranstaltungskalender?q=Deutsches+literaturarchiv+marbach
Donnerstag, 20. Oktober bis Samstag 22. Oktober
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Tagung: Gabriele Tergit
Gabriele Tergit schrieb in den 20er- und 30er-Jahren u.a. als Gerichtsreporterin für die ›Weltbühne‹ und das ›Berliner Tageblatt‹, mit ›Käsebier erobert den Kurfürstendamm‹ verfasste sie einen Bestseller der Weimarer Republik. Als jüdische Autorin, die in ihren Gerichtsreportagen immer wieder auch über die Nationalsozialisten berichtet hatte, sah sie sich nach der ›Machtergreifung‹ zur Emigration gezwungen. Lange musste man Tergit zu den »forgotten writers« zählen, erst der überwältigende Erfolg der Neuauflage ihres letzten Romans Effingers im Jahr 2019 hat das geändert. Die Konferenz zielt auf die literaturwissenschaftliche (Wieder-)Entdeckung Tergits.
In Kooperation mit der Universität Mannheim. Gefördert durch die Thyssen Stiftung.
Referentinnen und Referenten sowie weitere Informationen: https://www.dla-marbach.de/forschung/tagungen/
Dienstag, 25. Oktober bis Donnerstag, 27. Oktober
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Tagung: Archivasyl
Politisch Verfolgte, darunter Journalist/-innen und Autor/-innen, genießen in der Bundesrepublik ein Recht auf Asyl. Doch was geschieht mit ihren Texten, den Dokumenten ihres Auftretens, ihrer Rede? Wer archiviert sie, wenn die Länder ihrer kulturellen und sprachlichen Herkunft dafür nicht infrage kommen? Gemeinsam mit Wissenschaftler/-innen, Autor/-innen, Publizist/-innen sowie Vertreter/-innen anderer sammelnder Einrichtungen wird das Deutsche Literaturarchiv Marbach die Möglichkeiten und Potentiale eines Archivasylrechts im Rahmen einer internationalen Tagung diskutieren.
Mit freundlicher Unterstützung der Carl Friedrich von Siemens Stiftung.
Weitere Informationen: https://www.dla-marbach.de/forschung/tagungen/
Dienstag, 25. Oktober, 19.30 Uhr
Deutsches Literaturarchiv Marbach und Livestream
Literarischer Auftakt zur Tagung ›Archivasyl‹
Mit Herta Müller, Berlin, und Liao Yiwu, Berlin. Begrüßung: Kai Uwe Peter.
Eintritt: 9,-/7,- € (erm. / DSG), Streamingtickets: 5,-/3,- € (erm. / DSG). Ticketvorverkauf über Reservix: https://www.reservix.de/veranstaltungskalender?q=Deutsches+literaturarchiv+marbach
Mittwoch, 26. Oktober, 19 Uhr
Lyrik Kabinett München
Das Lyrische Quartett – Gedichte im Gespräch
Um Gedichten eine möglichst große Bühne zu geben, haben sich vier auf ihren Gebieten führende Institutionen zusammengetan: das Deutsche Literaturarchiv Marbach, die Stiftung Lyrik Kabinett in München, Deutschlandfunk Kultur und die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. An diesem Abend diskutieren: Barbara Wahlster (Moderation), Jan Bürger, Daniela Strigl und als Gast Dagmar Leupold, Autorin von Romanen, Gedichten, Essays und Übersetzungen.
Deutschlandfunk Kultur sendet die Veranstaltung am Sonntag, 30. Oktober 2022, um 22.03 Uhr.
Weitere Informationen: https://www.lyrik-kabinett.de/veranstaltungen/event/das-lyrische-quartett-gedichte-im-gespraech-2/.
Donnerstag, 27. Oktober bis Samstag, 29. Oktober
Veranstaltungsort: ZfL Berlin, Schützenstraße 18
Aktivismus und Wissenschaft (I): Zur Theorie, Geschichte und Aktualität einer Provokation
Fast alle relevanten politischen Debatten der Gegenwart finden auch in den Universitäten, den Wissenschaften und wissenschaftsnahen Bereichen statt. Gestritten wird, so öffentlich und erbittert wie lange nicht mehr u.a. über Antirassismus, Feminismus, den Klimawandel, soziale Ungleichheit, LGBTIQ-Rechte und die Aufnahme und Rechte Geflüchteter. Zugleich agiert »die Wissenschaft« als Autorität in öffentlichen Debatten.) Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die Tagung – die erste in einer geplanten Reihe zum Verhältnis von Aktivismus und Wissenschaft – mit den Auswirkungen verschiedener Formen des Aktivismus auf die Wissenschaft und ihre Institutionen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Über Fragen nach dem Verhältnis von Wissenschaft, Aktivismus und Förderpolitik diskutieren u.a. Carolin Amlinger, Dîlan C. Çakir, Paul Fleming, Eva Geulen, Armin Nassehi, David Kim, Eva von Redecker und Sandra Richter.
Kooperation des Leibniz-Zentrums für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) Berlin und des Deutschen Literaturarchivs (DLA) Marbach.
Programm und weitere Informationen: https://www.zfl-berlin.org/veranstaltungen-detail/items/aktivismus-und-wissenschaft-i-zur-theorie-geschichte-und-aktualitaet-einer-provokation.html
Sonntag, 30. Oktober, 17.30 Uhr
Deutsches Literaturarchiv Marbach, Humboldt-Saal
#LiteraturBewegt: Der blaue Engel
Andreas Kilb im Gespräch mit Jan Bürger und Vera Hildenbrandt
Heinrich Manns Roman ›Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen‹, eine bitterböse Satire über das deutsche Bürgertum der Jahrhundertwende, erschien 1905. Am 1. April 1930 feierte im Berliner Gloria-Palast ›Der blaue Engel‹ Premiere, eine Verfilmung des Romans und einer der frühesten Tonfilme, entstanden 1929/30 unter der Regie von Josef von Sternberg für die UFA. Roman und Film weichen stark voneinander ab. Heinrich Mann hatte nicht nur der Verfilmung seines Romans zugestimmt, sondern war auch mit den inhaltlichen Änderungen, die die Drehbuchautoren Robert Liebmann, Karl Gustav Vollmoeller und Carl Zuckmayer vornahmen, einverstanden. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Veranstaltung des Deutschen Literaturarchivs Marbach und des Festivals ›Spoken Arts‹ steht der Vergleich zwischen Heinrich Manns Roman und dem Film von Josef von Sternberg. Adrienne Haan steuert Lieder Lola Lolas bei, darunter die berühmten Songs »Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt« und »Ich bin die fesche Lola«.
Eintritt: 9,-/7,- € (erm. / DSG). Ticketvorverkauf über Reservix: https://www.reservix.de/veranstaltungskalender?q=Deutsches+literaturarchiv+marbach
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem SPOKEN ARTS FESTIVAL.
Das Forschungs- und Ausstellungsprojekt #Literatur-Bewegt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Bis 15. Oktober
Literaturmuseum der Moderne
Installation von Melissa E. Logan vor dem LiMo
Ende Mai war Melissa E. Logan im Deutschen Literaturarchiv Marbach auf der Suche nach Spuren, die der Elektromagnetismus in der Literatur hinterlassen hat. Diese Spuren fließen ein in eine lebendige Installation, die Besucherinnen und Besucher bis zum 15. Oktober vor dem Literaturmuseum der Moderne aktiv zum Klingen bringen können.
Im Rahmen von ÜBER:MORGEN, Festival der KulturRegion Stuttgart
AKTUELLE WECHSELAUSSTELLUNGEN IM LITERATURMUSEUM DER MODERNE
Bis 11. März 2023
#LiteraturBewegt: Abgedreht. Literatur auf der Leinwand
Was kann der Film, was die Literatur nicht kann und umgekehrt? Drehbücher und Materialien – u.a. zu ›Der blaue Engel‹, Das doppelte Lottchen und ›Babylon Berlin‹ – beleuchten die Beziehung von Literatur und Film, von Texten und bewegten Bildern. Rezeptionszeugnisse und Filmkritiken, theoretische und praktische Annäherungen ans Kino erzählen von einer spannungsreichen Begegnung zweier Medien.
#LiteraturBewegt wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Ministerium für Forschung, Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg.
Ab 12. Oktober 2022
Will’s Book – 400 Jahre Shakespeare’s First Folio
Die Ausstellung zeigt neben dem ›First Folio‹ Exponate aus dem Globe Theatre und dem DLA – darunter Friedrich Schillers Korrekturen zur ›Othello‹-Übersetzung von Johann Heinrich Voß, Karl Wolfskehls Anmerkungen zur ›Julius Cäsar‹-Übersetzung in der Schlegel-Tieck-Ausgabe, Schillers ›Macbeth‹- und Gerhart Hauptmanns ›Hamlet-Bearbeitung‹, Hugo von Hofmannsthals ›Shakespeare und wir‹, aber auch Friedrich Silchers ›Volkslied nach Shakespeare‹. Audiovisuelle Stationen werden den Besucher/-innen verschiedene Aufführungspraktiken zu Gehör bringen und vor Augen führen.
Besucherinformation: https://www.dla-marbach.de/service/besucherinformation-coronavirus/.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre
Alexa Hennemann
Leiterin Kommunikation
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Direktion
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