Stefan Litt: »Von Stefan Zweig bis David Grossman: Die Geschichte der Archive an der Israelischen Nationalbibliothek«
Die Archivsammlungen an der Israelischen Nationalbibliothek in Jerusalem blicken auf eine rund einhundertjährige Geschichte zurück. Waren sie anfangs noch eher eine Nische in der vor allem als klassische Bibliothek konzipierten Institution, so stellen heute die mehr als 1000 Nachlässe und Sammlungen von jüdischen Schriftstellern aus Israel und der ganzen Welt einen Schwerpunkt in der Sammlungspolitik dar. Mit Nach- und Vorlässen sowie Sammlungen von und über Stefan Zweig, Else Lasker-Schüler, Martin Buber, Max Brod und Franz Kafka bis hin zu Samuel Josef Agnon und David Grossman sind die Bestände mittlerweile ein Zentrum des Forschens weltweit. Der Vortrag stellt die Geschichte der Jerusalemer Archivbestände anhand ausgewählter Beispiele dar.
Seit 2012 kooperieren das DLA und Franz Rosenzweig Minerva Research Center der Hebrew University of Jerusalem in dem Projekt »Traces of German-Jewish History«, um die Erschließung und Erforschung deutschsprachiger Archivbestände in Israel zu fördern. Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt gefördert. In Zusammenarbeit mit Archiven und Bibliotheken werden forschungsbezogene Erschließungsprojekte mit Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern realisiert. Einen Schwerpunkt des Projekts bildet die Katalogisierung unerforschter Archivbestände zur deutsch-israelischen Wissenschaftsgeschichte mit der National Library of Israel. In den erschlossenen Beständen zeichnen sich der Einfluss der deutschen Wissenschaftstradition auf Forschung und Lehre in Israel sowie die gesellschaftliche Rolle der emigrierten Gelehrten im jüdisch-arabischen Umfeld des Mandatsgebiets Palästina und später in Israel deutlich ab.
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Der Historiker Dr. Stefan Litt betreut als Archivar an der National Library of Israel die deutschsprachigen Archivbestände.
Eintritt frei.
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