Antike Mythen im schwäbischen Gewand: Gustav Schwabs Sagen des klassischen Altertums und ihre antiken Quellen
Vortrag von Jonathan Groß
Gustav Schwabs Sagen des klassischen Altertums sind im deutschsprachigen Raum die bekannteste Nacherzählung antiker Mythen und werden bis heute als Einstieg in die griechische Sagenwelt empfohlen. Bei der anschließenden Lektüre antiker mythischer Texte fallen nicht selten Unterschiede auf, die zu der Frage führen, woher denn Schwab den Inhalt seiner Erzählungen genommen habe. Die Antwort gab Schwab in seinem (nur selten zur Kenntnis genommenen) Vorwort: Er wollte die Sagen den antiken Autoren, vor allem den Dichtern nacherzählen, »und zwar, wo immer möglich, mit ihren eigenen Worten«. Als Gymnasiallehrer der Alten Sprachen übersetzte Schwab seine Sagen direkt aus der antiken Literatur, die er in staunenswertem Ausmaße heranzog; dabei passte er sich natürlich dem sittlichen Empfinden seiner Zeit an und sparte »alles Anstößige« (sprich: Erotische) aus; er kleidete sie, wenn man so will, in ein schwäbisches Gewand. In seiner Dissertation untersucht Jonathan Groß erstmals ausführlich und gezielt, wie Schwab bei der Erarbeitung seines Werkes vorging, auf welchen Wegen er an seine Quellen gelangte und wie er diese rezipierte.
Der Vortrag im Rahmen der Tagung der ADAMAS Stiftung Götz Hübner findet am 19. September um 18.30 Uhr im Tagungsbereich des Archivgebäudes statt.
Kontakt
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Rezeption
Telefon +49 (0) 7144 / 848-0
Telefax +49 (0) 7144 / 848-299
E-Mail info@dla-marbach.de