A Profusion of Tongues: Migration, Multilinguality, and German Writing
–
Literatur ist heute weltweit von einer Vielfalt der Stimmen geprägt: Für einige der wichtigsten Autorinnen und Autoren, die auf Deutsch veröffentlichen, ist Deutsch die zweite oder auch dritte Sprache gewesen, etwa für Rafik Schami, Yoko Tawada, Olga Martynowa, Saša Stanišić, Natascha Wodin, Emine Sevgi Özdamar oder Marica Bodrožić. Manche, wie der in Syrien geborene und heute in Berlin lebende Aboud Saeed, schreiben zweisprachig. Anderen ist Berlin zum Exil geworden, sie verfassen ihre Texte aber weiterhin in ihrer Muttersprache, denken wir an Wladimir Sorokin, Aslı Erdoğan oder den Friedenspreisträger Liao Yiwu. Bei alledem wird oft vergessen, dass mehrsprachige Biografien nicht nur in Österreich-Ungarn und der Schweiz bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein eher die Regel als die Ausnahme waren. Vor diesem Hintergrund und angesichts der reichen historischen Bestände im DLA stellt die internationale Tagung Fragen nach Mehrsprachigkeit und ihrer Rolle für die Literatur im Wandel der politischen Rahmenbedingungen in den Mittelpunkt. Die ›Profusion of Tongues‹ folgt oft aus einer Notlage - für die Kunst des Schreibens und den kulturellen Austausch erweist sie sich dennoch immer wieder als enormer Gewinn. Mit Beiträgen von David Gramling, Kader Konuk, Dr Áine McMurtry, Stephen D. Dowden, Didem Uca u.a.
Jahrestagung der American Friends of Marbach. In Kooperation mit der Vanderbilt University (USA). Gefördert von der Max Kade Stiftung und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Die Abendveranstaltung mit Yrigalem Fisseah Mebrahtu am 27.06. findet in Kooperation mit dem Haus der Geschichte, Stuttgart, statt.
Kontakt
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Referat Forschung
Telefon +49 (0) 7144 / 848-175
Telefax +49 (0) 7144 / 848-191
E-Mail: forschung@dla-marbach.de