
»Wohin ich immer reise, ich fahr nach Nirgendland« – Mascha Kaléko

Eine lyrische Zeitreise mit Musik
Mit Doris Wolters (Sprecherin) und Andreas Erchinger (Klavier). Einführung: Nikola Herweg
Am 21. Januar 2025 jährt sich der Todestag der jüdisch-deutschen Lyrikerin Mascha Kaléko zum 50. Mal. Aus diesem Anlass und zum Auftakt ihrer Reihe ›Jüdisch & deutsch‹ hat die Kulturgemeinschaft Fellbach die vielfach ausgezeichnete Sprecherin Doris Wolters aus Freiburg zu einer Lesung eingeladen, in der sich Mascha Kalékos Gedichte aus verschiedenen Zeiten zu einem lyrischen Lebensbild fügen. Passende Musikpassagen steuert der renommierte Jazzpianist Andreas Erchinger bei. – In der Weimarer Republik eroberte die blutjunge Mascha Kaléko auch mit ihrem persönlichen Charme das Publikum. Sie stammte aus Galizien und floh als Kind zusammen mit ihren Eltern nach Westen. In Berlin erlebte sie einige wenige leuchtende Jahre und literarischen Ruhm. Bereits 1935 folgten der Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer und Berufsverbot. 1938 verließ Kaléko Deutschland zusammen mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn. Die Gedichte im amerikanischen Exil sind geprägt von der Sehnsucht nach der verlorenen Heimat, die in erster Linie Sprachheimat war, aber auch von der Fürsorge für ihre Familie. Nach dem Krieg erlebten ihre Verse im deutschsprachigen Raum eine erstaunliche Renaissance, eine Lesereise in Deutschland im Jahr 1956 brachte volle Säle. Ihrem Mann zuliebe siedelte sie 1959 nach Jerusalem über, wo sie weder Freunde noch Anerkennung fand. Der ironische Ton ihrer Lyrik bekommt einen Beigeschmack von Bitterkeit. Ihr Sohn stirbt jung, sie selbst wenige Monate nach ihrem Mann mit 68 Jahren.
Die Veranstaltung ist ausverkauft.
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