Ausstellungseröffnung: fluxus 26: +/- 1950. Alfred Andersch: Fotostreifen. Mit Hanns Zischler. Pressevorbesichtigung am 30. Januar 2014 um 18 Uhr

»Ich beobachtete die Entwicklung der Streifen, und wenn mir die Gradation in ihren zarten Abstufungen völlig geglückt erschien – der lange blonde Cheflaborant Brandt wies mir immer wieder nach, daß davon noch keine Rede sein könne.« Wie sein Ich-Erzähler in Die Kirschen der Freiheit (1952) hat der Schriftsteller Alfred Andersch in einem Fotolabor gearbeitet und eine Zeitlang selbst fotografiert. Doch was verrät der Fotograf Andersch über den Autor Andersch? Inwiefern sind seine Bilder Seitenwege seiner Literatur? Zur Ausstellungseröffnung »+/- 1950. Alfred Andersch: Fotostreifen« sprechen Frank Druffner und Heike Gfrereis, die die Ausstellung zusammen mit dem Grafiker Diethard Keppler entwickelt hat, mit dem Filmschauspieler, Übersetzer, Essayisten und Fotografen Hanns Zischler über das Fotografieren und Schreiben.
In Alfred Anderschs Nachlass haben sich 68 Pergamentaschen mit Negativen und Kontaktabzügen erhalten. Rund 1000 Schwarz-Weiß-Aufnahmen im Kleinbildformat, darunter zahlreiche Landschaftsaufnahmen von den Reisen an die See und in die Alpen, nach Skandinavien und Italien, Spitzbergen, Sardinien, in den Jura und ins Tessin, aber auch Familienbilder mit den drei Kindern Annette, Martin und Michael sowie der Ehefrau, der Malerin Gisela Andersch. Alle, wenn überhaupt, entwickelt als kleinformatige Fotoserie auf meist 19 mal 3,5 Zentimeter großen Papierstreifen, keines isoliert und vergrößert und keines beschriftet und datiert, im Nachhinein nur annähernd, selten präzise zu verorten.
Die ersten Aufnahmen entstanden 1947/48, die letzten 1960. Die meisten stammen aus den 50er-Jahren, in denen Andersch mit seiner Familie in Hamburg wohnte, als Rundfunkredakteur für den Hessischen und Süddeutschen Rundfunk arbeitete und seine ersten Bücher veröffentlichte: Die Kirschen der Freiheit (1952), die beiden Romane Sansibar oder der letzte Grund (1957) und Die Rote (1960) sowie den Band mit Erzählungen Geister und Leute (1958).
Zwischen Schnappschuss und Bild, Zufall und Komposition zielt Andersch auf eine Fotografie, die auf alle anekdotischen oder pittoresken Elemente verzichtet und weder Kunst noch Erinnerungsstütze sein will. Es ist hier weniger das einzelne Foto als vielmehr die durch die Kontaktabzüge bewahrte Serie, die resistente und renitente Momente hervortreibt und verdichtet und das, was man beim Entwickeln eines Films in zeitlicher Folge sieht, in ein räumliches Nebeneinander bringt: Gradationen von Unvollkommenheit.
Die Ausstellung wird am 30. Januar 2014, 19.30 Uhr im Berthold-Leibinger-Auditorium (Literaturmuseum der Moderne) eröffnet. Der Eintritt (inkl. Museum) kostet Euro 9,-/ erm. 7,-/für Mitglieder der DSG 4,50. Karten sind auch im Vorverkauf erhältlich (www.reservix.de). Die Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne ist vor und nach der Ausstellung geöffnet.
Eine Pressevorbesichtigung im Literaturmuseum der Moderne findet am
30. Januar 2014 um 18 Uhr statt. Um Anmeldung wird gebeten: presse@dla-marbach.de
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