›Besuchen. Bilden. Schreiben. Das Kloster Maulbronn und die Literatur‹. Eröffnung der neuen Dauerausstellung im Kloster Maulbronn am 7. Februar
Im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn wird am Freitag, dem 7. Februar 2014 die neue Dauerausstellung ›Besuchen. Bilden. Schreiben. Das Kloster Maulbronn und die Literatur‹ durch Kunststaatssekretär Jürgen Walter feierlich eröffnet. Das ›Literaturland Baden-Württemberg‹, Europas reichste literarische Landschaft, erhält damit ein weiteres Kleinod. Die Ausstellung überblickt mehr als acht Jahrhunderte und gibt fast 50 Schriftstellerinnen und Schriftstellern eine Stimme, die in den Mauern des Klosters gelebt und gelernt oder die es besucht haben: Eduard Mörike wie Ernst Jünger, Caroline Schelling wie Ricarda Huch, Georg Herwegh wie Johannes R. Becher. Filmisch werden in der Ausstellung zwei große Maulbronner Autoren vorgestellt: Peter Härtling spricht über Friedrich Hölderlin, Udo Lindenberg über Hermann Hesse. Die Ausstellung wurde vom Leiter der Marbacher Arbeitsstelle für literarische Museen Thomas Schmidt, gemeinsam mit dem Maulbronner Stadtarchivar Martin Ehlers und dem Kunsthistoriker und Kloster-Buchhändler Reto Krüger kuratiert. Gestalterisch umgesetzt wurde das Konzept durch die Stuttgarter Büros ›Coast‹ und ›Stefan Schmid Design‹. Neben dem Land Baden-Württemberg hat auch die Wüstenrot-Stiftung die Ausstellung großzügig gefördert.
Die Ausstellung zeigt in drei Abteilungen, dass Maulbronn mehr als andere deutsche Klöster auch ein Ort der Literatur war. Dazu wird bis ins Skriptorium der 1147 ge-gründeten Zisterzienser-Abtei zurückgegriffen, in der nach der Reformation eine bis heute bestehende evangelische Schule gegründet wurde. Dass diese Schule für die geistige Elite Württembergs lange eine maßgebliche Rolle gespielt hat, veranschaulicht die Abteilung ›Bilden‹ u.a. mit einem Vergleich der Stundenpläne von Johannes Kepler, Hölderlin und Hesse. Der hohe Anspruch der Klosterschule ging einher mit strengen, fast klösterlichen Verhaltensregeln, unter deren Druck etliche literarische Zeugnisse entstanden; Hesses ›Unterm Rad‹ ist das bekannteste. Kloster und Klosterschule als Orte des Schreibens sind Thema einer weiteren Abteilung, in der neben der mittelalterlichen Kopierpraxis, Hölderlins frühen Versexperimenten und Hesses noch in seinem späten Roman ›Das Glasperlenspiel‹ spürbarer Klosterprägung auch die reiche Maulbronner Übersetzungstradition eine Rolle spielt – vom Alten Testament bis zu Byron, Lamartine und Lenin. In der Abteilung ›Besuchen‹ wird deutlich, wie das Bild Maulbronns durch literarische Texte konstruiert und verbreitet wurde. Mit ihren Gedichten, Erzählungen und Berichten machten Schüler wie Besucher Maulbronn zu einem Erinnerungsort, der das Mittelalter beispielhaft zu repräsentieren hatte – als Stätte der Spiritualität, der Einkehr und der romantischen Phantasie. Dem literarischen Reiz des Klosters kam dabei zugute, dass hier der legendäre Doktor Faust zu Tode gekommen sein soll.
Eine Presseführung findet am 7.2.2014 um 11 Uhr statt. Um Anmeldung wird gebeten: Sonja Kientsch (Stadt Maulbronn); Tel: 07043-10341; E-Mail: kientsch@maulbronn.de
Ansprechpartner für die Ausstellung:
Dr. Thomas Schmidt (DLA Marbach)
Tel: 07144-848603; E-Mail: schmidt@dla-marbach.de
Öffnungszeiten: 8. bis 28. Februar Di – So, 9:30 – 17 Uhr; 1. März bis 31. Oktober täglich 9 – 17:30 Uhr
Bei der Ausstellungseröffnung handelt es sich eine geschlossene Veranstaltung.
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