W. Hausenstein: ›Diplomatische Mission in Paris‹
Mit Frank Baasner, Hélène Miard-Delacroix und Wolfgang Boeckh
Wilhelm Hausenstein gehört zu jenen Persönlichkeiten, ohne die eine Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg unmöglich gewesen wäre. Sein Nachlass liegt seit 1966 im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Über den Schriftsteller, Kunstkritiker und Kulturhistoriker und Diplomaten Wilhelm Hausenstein und seine Bedeutung für die deutsch-französischen Beziehungen sprechen Frank Baasner, Direktor des Deutsch-Französischen Instituts Ludwigsburg, die Historikerin und Politikwissenschaftlerin Hélène Miard-Delacroix und Wolfgang Boeckh, Vorsitzender der Wilhelm-Hausenstein-Gesellschaft.
Zu seinem Freundeskreis gehörten Rainer Maria Rilke, Annette Kolb, Paul Klee, Karl Valentin und Theodor Heuss: Von 1934 bis 1943 leitete Wilhelm Hausenstein (1882–1957) die Literaturbeilage der legendären Frankfurter Zeitung. 1936 erfolgte sein Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer, nachdem er sich geweigert hatte, die Namen jüdischer Künstler aus seiner Kunstgeschichte zu entfernen und Werke moderner Kunst als »entartet« zu bezeichnen. Verbliebene Exemplare seines Hauptwerks Kunstgeschichte (erschienen 1927) wurden auf Befehl der Gestapo vernichtet. Im Jahr 1943 erreichte ihn auch das Verbot, sich journalistisch zu betätigen. Wilhelm Hausenstein verfasste mehr als 80 Bücher, seine Themen waren neben der Kunstgeschichte auch die Literatur (u.a. Georg Büchner); zudem übersetzte er Baudelaires Les fleurs du mal. Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete er die deutsche diplomatische Mission in Paris und wurde 1953 zum ersten Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Frankreich ernannt. Er gilt als wichtigster Wegbereiter der deutsch-französischen Beziehungen und wurde vielfach geehrt, u.a. mit dem Abzeichen eines Großoffiziers der französischen Ehrenlegion.
In den Marbacher Sammlungen findet sich der umfangreiche Nachlass Wilhelm Hausensteins, der Vorarbeiten zu seinen Büchern sowie Briefe von Konrad Adenauer, Stefan Andres, Max Beckmann, Paul Claudel, Lovis Corinth, Alfred Döblin, Julien Green, Theodor Heuss und Max Liebermann u.v.a. enthält. Das Manuskript seiner Pariser Erinnerungen. Aus fünf Jahren diplomatischen Dienstes 1950 bis 1955 ist ebenfalls im Bestand enthalten und verweist direkt auf die aktuelle Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne ›Die Erfindung von Paris‹.
Das Literaturmuseum der Moderne ist bis Veranstaltungsbeginn geöffnet, der Eintritt ist ab 18 Uhr frei. Die Veranstaltung findet am 22. Januar um 19.30 Uhr im Humboldt-Saal statt. Der Veranstaltungseintritt kostet 7,– Euro / erm. 5,– Euro / für Mitglieder der DSG 3,50 Euro.
In Verbindung mit dem Deutsch Französischen Institut.
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