Zeitkapsel extra zum 50. Todestag

von Rolf Dieter Brinkmann
»Ihr nennt es Sprache« – Brinkmann nach 50 Jahren
Mit Ralf-Rainer Rygulla, Michael Töteberg, Ulrich von Bülow und Jan Bürger
Mit der Herausgabe der Anthologie ACID. Neue amerikanische Szene im alternativen März Verlag gelang Ralf-Rainer Rygulla und Rolf Dieter Brinkmann 1969 ein Coup: Plötzlich wurde die Underground-Literatur der USA auch in Westdeutschland diskutiert, und zwar auf Basis der Auswahl und Übersetzungen der beiden jungen Autoren. Im Jahr 2023 hat Rygulla (*1943) dem Deutschen Literaturarchiv seinen Vorlass mit zahlreichen, größtenteils unbekannten Briefen und Manuskripten von Brinkmann übergeben. Zu den ersten Nutzern dieser und anderer Quellen gehörte der Lektor und Autor Michael Töteberg, der soeben zusammen mit Alexandra Vasa eine große Brinkmann-Biografie veröffentlicht hat: Ich gehe in ein anderes Blau (Rowohlt Verlag). 50 Jahre nach seinem Tod zeigen Ulrich von Bülow und Jan Bürger vom Deutschen Literaturarchiv unbekannte Dokumente von Rolf Dieter Brinkmann und diskutieren ihre Bedeutung zusammen mit Michael Töteberg und Ralf-Rainer Rygulla.
Am 23. April 1975 kam Rolf Dieter Brinkmann bei einem Verkehrsunfall in London ums Leben. Er gilt spätestens seit der Veröffentlichung des Gedichtbands Westwärts 1 & 2 als Begründer einer neuen literarischen Sprache, heute ist er ein Klassiker und für viele ein Kultautor. Am Anfang seiner rasanten literarischen Karriere stand eine Buchhandelslehre in Essen. Hier lernte er den drei Jahre jüngeren Ralf-Rainer Rygulla kennen, mit dem er sich auf Anhieb gut verstand: Der Provinz entflohen und von der Literatur besessen waren sie beide. Rygulla blieb für lange Zeit Brinkmanns erster Leser. Im Austausch der Freunde und durch die gemeinsamen Lektüren wurde Brinkmanns Schreiben befeuert. Schon 1962 erschien sein erster schmaler Gedichtband unter dem Titel Ihr nennt es Sprache, der auch als Kampfansage an die sogenannte Hochliteratur gelesen werden kann.
Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 2. April, 19.30 Uhr, im Humboldt-Saal (Archivgebäude) statt. Eintritt: € 9,- / 7,- € (erm./DSG), Kartenverkauf über Reservix.
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