fluxus 32: Else Lasker-Schüler und Moshe Spitzer 1943 in Jerusalem Eröffnung mit Susanna Brogi, Heike Gfrereis, Caroline Jessen und Marcel Lepper
»In sehr kurzer Zeit kommt mein Buch: Gedichte. Schön gemacht – leserlicher Druck und noble muß die Welt zugrunde gehen!«, so Else Lasker-Schüler über Das blaue Klavier, das im September 1943 im Jerusalemer Verlag »Tarshish« erscheint. Moshe Spitzer ist ihr Lektor, er war zuvor Verlagsleiter des Schocken-Verlags Berlin bis zur Liquidation des Unternehmens durch die Nationalsozialisten im Jahr 1938. Die Ausstellung in der Reihe »fluxus« zeigt u. a. erstmals unveröffentlichte Briefe von Else Lasker-Schüler aus dem privaten Nachlass der Familie Spitzer, dank der Initiative der israelischen Graphikdesignerin Ada Wardi, die das Werk des Verlegers und Buchgestalters Moshe Spitzer erforscht hat. Zur Ausstellungseröffnung sprechen Susanna Brogi, Caroline Jessen und Marcel Lepper; es moderiert Heike Gfrereis. Die Ausstellung haben Heike Gfrereis, Thomas Schmidt und Richard Schumm zusammen mit Caroline Jessen kuratiert.
In 330 Exemplaren, mit einem von Else Lasker-Schüler selbst gezeichneten Titelbild wird das Buch Das blaue Klavier gedruckt – das einzige deutschsprachige Buch im Verlag »Tarshish« in diesem Jahr, dort erscheinen nahezu alle Titel zweisprachig oder in hebräischer Übersetzung. Der Name des Verlags wird in der Ausgabe allerdings nicht genannt, als Druckort gibt Spitzer lediglich »Jerusalem Books« an. Die Marbacher Ausstellung bringt nicht nur Else Lasker-Schülers Briefe an ihren Verleger (Privatbesitz Israel, gezeigt werden Kopien) mit ihrem Marbacher Nachlass zusammen, sie zeigt auch das Manuskript des Blauen Klaviers und Lasker-Schülers Korrespondenz aus der Entstehungszeit an das Buchhändler-Ehepaar Grosshut aus Haifa und den Religionsphilosophen Schalom Ben-Chorin. Mit hebräischen Büchern aus Spitzers Verlag »Tarshish« und deutschsprachigen Publikationen, die während des Zweiten Weltkriegs in Palästina erschienen sind, gibt sie zudem einen Einblick in die Bücherwelt in dieser Zeit.
Neben dieser Ausstellung wird ein großes, von der israelischen Graphikdesignerin Ada Wardi kuratiertes, in Kooperation mit dem DLA vorbereitetes und vom Goethe-Institut gefördertes Ausstellungsprojekt Von Berlin nach Jerusalem: Drei Pioniere der israelischen Buchgestaltung und Typographie im Israel Museum Einblick in die Arbeiten Moshe Spitzers, Franzisca Baruchs und Henri Friedlaenders geben (Eröffnung am 20.10.2015 in Jerusalem).
Das vom Deutschen Literaturarchiv Marbach in Zusammenarbeit mit dem Franz Rosenzweig Minerva Research Center der Hebrew University of Jerusalem koordinierte Projekt »Bewahrung und Erforschung deutsch-jüdischer Nachlässe in Israel« unterstützt die Sichtung des Bestands und die forschungsbezogene Erschließung bedeutender Sammlungen deutsch-jüdischer Autoren, Gelehrter und Künstler in israelischen Archiven.
Die Veranstaltung findet am Dienstag, 14. April, um 19.30 Uhr im Berthold-Leibinger-Auditorium (Literaturmuseum der Moderne) statt. Die Ausstellung ist von 19 Uhr an geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Kontakt
Alexa Hennemann
Leiterin Referat Kommunikation
Telefon +49 (0) 7144 / 848-173
E-Mail alexa.hennemann@dla-marbach.de
Dr. Dietmar Jaegle
Stv. Leiter Referat Kommunikation / Publikationen
Telefon +49 (0) 7144 / 848-604
Telefax +49 (0) 7144 / 848-191
E-Mail dietmar.jaegle@dla-marbach.de
Vinca Lochstampfer, M.A.
Referentin Social Media / Tourismus, Marketing
Telefon +49 (0) 7144 / 848-103
Telefax +49 (0) 7144 / 848-191
E-Mail vinca.lochstampfer@dla-marbach.de
Frederike Teweleit-Lutze
Mitarbeiterin Veranstaltungsmanagement
Telefon +49 (0) 7144 / 848-120
Telefax +49 (0) 7144 / 848-191
E-Mail frederike.teweleit-lutze@dla-marbach.de
Katja Kesselheim, M.A.
Sekretariat
Telefon +49 (0) 7144 / 848-174
Telefax +49 (0) 7144 / 848-191
E-Mail presse@dla-marbach.de