Ausstellungseröffnung am 12. Mai: ›Kafkas Echo‹

Kafkas Werk hat jede Generation aufs Neue provoziert. Die Publizistin und erste Übersetzerin Kafkas, Milena Jesenská, beschrieb den Autor als »außergewöhnliche und tiefe Welt«. Was macht sein Werk weltweit zur Inspiration, nicht nur für Leser/-innen, sondern auch für alle Kunstformen vom Theater und Film bis hin zu Comics und Games? Anlässlich von Kafkas 100. Todestag stehen nicht nur die von ihm selbst gelesenen Bücher im Mittelpunkt der Ausstellung ›Kafkas Echo‹, sondern auch die produktive und künstlerische Rezeption seines Werks über Zeiten und Sprachräume hinweg.
Die Ausstellung wird eröffnet von Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, und per Videogruß von Tomáš Kafka, Botschafter der Tschechischen Republik. Im Anschluss spricht die Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Sandra Richter mit Daniel Kehlmann und David Schalko, dem Drehbuchautor und dem Regisseur der deutsch-österreichischen Miniserie über Franz Kafka. Es begrüßt Kai Uwe Peter, Präsident der Deutschen Schillergesellschaft. Die Ausstellung wurde von Vera Hildenbrandt (Leiterin der Abt. Museum), Ulrich von Bülow (Leiter der Abt. Archiv), Lorenz Wesemann (Bibliothek) und Eva Leube (Museum) kuratiert und von L2M3 Kommunikationsdesign gestaltet.
Kafka steht wie wenige Autoren für ein existenzielles Schreiben, das ein weltweites Publikum findet. Jede Generation sucht nach eigenen Zugängen zu seiner Person und seinem Werk, nach neuen Formen der Aneignung. In der Ausstellung ›Kafkas Echo‹ sind insgesamt mehr als 100 Exponate zu sehen: Manuskripte, Briefe, Fotos und Erinnerungsstücke von Kafka aus den Beständen des DLA – darunter Der Prozess und kleinere Erzählungen wie Richard und Samuel und Der Dorfschullehrer sowie Briefe, u.a. an Grete Bloch, Max Brod, Milena Jesenská, Ottla Kafka, Robert Musil, René Schickele und Hedwig Weiler. Darüber hinaus werden Lese- und Rezeptionsspuren gezeigt, die sich in den Marbacher Sammlungen bis in die Gegenwart finden – Manuskripte, Briefe, Bücher und Dokumenten u.a. von Ilse Aichinger, Hannah Arendt, Max Bense, Hans Blumenberg, Paul Celan, Peter Handke, Hermann Hesse, Siegfried Kracauer, W. G. Sebald und Martin Walser. Wichtig für die Ausstellung ist auch der Vorlass des Kafka-Forschers Hartmut Binder, der neben Originalfotografien von Kafka, seinen Eltern und seiner Schwester Ottla die Sammlung der oft seltenen ›verlorenen Bücher‹ Kafkas enthält.
In einem ›Kafka-Lab‹, das im Rahmen einer Forschungskooperation mit dem Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen entsteht und im Verlauf der Ausstellung erweitert wird, können die Besucher/-innen mit einer VR-Brille eintauchen in das ›Manuskript-Universum‹ von Kafkas Prozess. Auf einem interaktiven Tisch können sie zudem Entstehungs- und Editionsprozess des Romanfragments nachvollziehen.
Aus Anlass von Kafkas 100. Todestag haben sich die drei Einrichtungen, die weltweit die größten Kafka-Bestände verwahren, die National Library of Israel, die Bodleian Libraries Oxford und das Deutsche Literaturarchiv Marbach, zusammengetan, sie begreifen in ihrem Programm Kafka als globalen Autor und setzen dabei zugleich sein Werk in je unterschiedliche Kontexte. Im Rahmen dieser Kooperation findet ab Mai 2024 eine gemeinsame virtuelle Seminarreihe digital per Zoom für Studierende und Doktorand/-innen weltweit statt. Im Sommerprogramm der Reihe sprechen Prof. B. Venkat Mani (USA), Prof. Kurt Beals (USA), Prof. Rüdiger Görner (Großbritannien/Deutschland), Prof. Dr. Andreas Kilcher (Schweiz) und Prof. Dr. Taewhan Kim (Südkorea). Weitere Termine werden für Herbst 2024 und Winter 2025 geplant.
Die Ausstellung wird am 12. Mai 2024 um 11.30 Uhr eröffnet (geschlossene Veranstaltung). Die Veranstaltung wird live gestreamt. Öffentliche Führungen durch die Ausstellung gibt es im Rahmen des Tags der offenen Tür im DLA ab 13.30 Uhr.
Eine Pressekonferenz zur Ausstellung findet am 7. Mai um 11 Uhr im Literaturmuseum der Moderne statt. Um Anmeldung wird gebeten: presse@dla-marbach.de.
Das Programm des Tags der offenen Tür am 12. Mai finden Sie hier: https://www.dla-marbach.de/kalender/.
›Kafkas Echo‹ wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Das Begleitprogramm (Social Media, Seminarreihe und Vermittlungsprogramm) wird gefördert durch das Auswärtige Amt.
Kontakt
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Leiterin Referat Kommunikation
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E-Mail vinca.lochstampfer@dla-marbach.de
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Mitarbeiterin Veranstaltungsmanagement
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Katja Kesselheim, M.A.
Sekretariat
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