Ausstellungseröffnung: »Peter Huchel und Erhart Kästner in Staufen«. Literarische Dauerausstellung in Staufen
Nachdem Peter Huchel die DDR am 27. April 1971 nach acht Jahren Isolation endlich verlassen durfte, fand er in Staufen im Breisgau die »Notherberge« seines Alters. Auf den Tag 42 Jahre nach Huchels Ausreise wird in Staufen eine literarische Dauerausstellung eröffnet, die diesem bedeutenden Lyriker und Literaturredakteur ebenso gewidmet ist wie seinem späten Freund Erhart Kästner. Kästner, der in den 50er Jahren durch seine Griechenland-Bücher bekannt geworden ist und der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, der Bibliothek von Leibniz und Lessing, nach 1945 wieder Weltgeltung verschafft hat, hatte einige Jahre vor Huchel seinen Alterssitz im künstlerfreundlichen Staufen genommen und Huchels Ansiedlung dort ermöglicht.
Die Ausstellung zeigt zahlreiche Originale aus den in Marbach und Wolfenbüttel aufbewahrten Nachlässen der Autoren. Eingerichtet wurde sie in jenem Haus, in dem der SWR und das Land Baden-Württemberg jährlich den wichtigsten deutschen Lyrikpreis vergeben, der Peter Huchels Namen trägt. Kuratiert wurde die Ausstellung von der im Deutschen Literaturarchiv Marbach beheimateten ›Arbeitsstelle für literarische Museen in Baden-Württemberg‹ in Zusammenarbeit mit Studierenden des Deutschen Seminars der Universität Freiburg. Die Gestaltung oblag dem Stuttgarter Architekturbüro Coast.
Von ihren wenigen Staufener Jahren, in denen sie ihre Freundschaft auf täglichen Spaziergängen und in oftmals wortlosem Einverständnis pflegten, blendet die Ausstellung in vier Abteilungen zurück auf die Lebenswerke der 1903 und 1904 Geborenen, in denen sich die deutsche Literatur- und Gesellschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts exemplarisch spiegelt. Schlaglichter fallen auf beider literarische Hauptthemen: Heimat und Exil bei Huchel, Griechenland bei Kästner; auf beider Schlüsselposition im Literaturbetrieb des geteilten Deutschland: Huchel im Osten als Herausgeber von ›Sinn und Form‹, des »geheimen Journals der Nation«, Kästner im Westen als Literaturjournalist und Juror, der jungen und modernen Autoren erste große Auszeichnungen verschaffte; sowie auf jene Orte, die Huchel und Kästner geprägt haben und die heute noch lebendige Orte der literarischen Kultur sind: die Wolfenbütteler Bibliothek und das Huchel-Haus in Wilhelmshorst. Zudem spielt in Staufen, wo Faust vom Teufel geholt worden sein soll, auch beider Beschäftigung mit diesem Stoff eine Rolle.
Die Eröffnungsveranstaltung beginnt um 15 Uhr im ›Peter Huchel Saal‹ des Staufener Stubenhauses (Hauptstr. 56 C).
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