Zeitkapsel 29: Harakiri mit einem 1912er. Eugen Gottlob Winkler, aus dem Archiv geholt von Heike Gfrereis, Enite Giovanelli und Ellen Strittmatter
Geboren am 1. Mai 1912 in Zürich, aufgewachsen in Stuttgart-Wangen, mit nur 24 Jahren aus dem Leben geschieden. Ein Werk, das als genial gilt, in einer Prosa, die messerscharf ist. Was bleibt von einem wie Eugen Gottlob Winkler im »unterirdischen Himmel der Dichter«? Anlässlich der aktuellen Wechselausstellung »1912. Ein Jahr im Archiv« im Literaturmuseum der Moderne begeben sich Heike Gfrereis, Leiterin des Museums, Enite Giovanelli (Universität Tübingen) und Ellen Strittmatter (Museum) auf die Spuren eines in Vergessenheit geratenen Schriftstellers.
Sechs grüne Kisten umfasst das schmales Oeuvre Eugen Gottlob Winklers im Deutschen Literaturarchiv Marbach: Lyrik, Prosa (u. a. »Im Gewächshaus«), Briefe u. a. an den Herausgeber seiner Werke Johannes Heitzmann, Fotos und Selbstporträts. Welche Rückschlüsse lässt dieses Material auf sein Leben zu, zum Beispiel auf seinen kurzen Gefängnisaufenthalt im Jahr 1933, als man ihn beschuldigte, in Tübingen ein Wahlplakat der NSDAP beschädigt zu haben? Finden sich in seinem Nachlass Gründe für seinen Selbstmord? E. G. Winkler, der in München, Paris, Köln und Tübingen Romanistik, Germanistik und Kunstgeschichte studierte und als ewiger Student auftrat, schien in seinem Schreiben kein Ende zu finden; seine literarischen und essayistischen Texte wurden in zahlreichen literarischen Zeitschriften veröffentlicht.
Anhand von Materialien aus dem Archiv entsteht in der Zeitkapsel 29 das Bild eines außergewöhnlichen Dichters, der aus der Zeit gefallen scheint.
»Time capsules« – Zeitkapseln – nannte Andy Warhol seine Pappschachteln, in denen er Dinge für die Nachwelt sammelte und verschloss. Besucher des Deutschen Literaturarchivs Marbach können in der Veranstaltungsreihe »Zeitkapsel« miterleben, wie verborgene Schätze aus Schriftsteller- und Gelehrtennachlässen ans Licht geholt werden.
Die Veranstaltung findet am 30. April 2012, um 20 Uhr im Berthold-Leibinger-Auditorium (Literaturmuseum der Moderne) statt. Zuvor zeigen ab 18 Uhr die Volontäre Johannes Kempf und Annika Christof das Literaturmuseum der Moderne als Wissensspeicher: »Forschen in der Walpurgisnacht«.
Der Eintritt für die Veranstaltung „Zeitkapsel“ und die Führung sind im Museumseintritt inbegriffen.
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