Ein Wiederkommen. Lesung und Gespräch mit Georges-Arthur Goldschmidt. Moderation: Jan Bürger

Als Georges-Arthur Goldschmidt 1991 Die Absonderung veröffentlichte, wurde der äußerlich schmale Band sofort als literarisches Ereignis wahrgenommen. »Es gibt kein vergleichbares Buch«, stellte Peter Handke in seinem Vorwort zu der autobiografischen Erzählung fest, die Goldschmidt mit Die Aussetzung (1996) und Die Befreiung (2007) zu einer Trilogie ergänzte. Das Unvergleichliche erkannte Handke in der Darstellungsweise, im Stil, der ohne die Lebensgeschichte des Autors kaum vorstellbar wäre.
2013 übergab Goldschmidt seine deutschsprachigen Manuskripte und Briefe dem Deutschen Literaturarchiv. Aus diesem Anlass wurden seine 1995 gehaltenen Hamburger Poetikvorlesungen unter dem Titel Die Schreibspanne als sechstes Heft der Reihe Aus dem Archiv herausgegeben (92 S., erhältlich beim DLA zum Preis von € 14,-). Angesichts ausgewählter Dokumente aus Goldschmidts Archiv, die in Marbach erstmals öffentlich gezeigt werden, erläutert der Autor im Gespräch mit Jan Bürger seine persönliche Sicht des Schreibens sowie des Übersetzens und liest aus seinen Erzählungen.
Geboren wurde Goldschmidt 1928 in Reinbek bei Hamburg. Als Zehnjähriger musste er vor den Nazis fliehen, zunächst nach Italien, dann nach Frankreich, wo er in einem Internat versteckt und notgedrungen Franzose wurde. Heute lebt er in Paris. Das Französische wurde zu seiner »Heimatsprache«, das Deutsche ging ihm aber nie verloren: »Aus meiner Sprache wurde ich herausgerissen, ohne dass sie mir entrissen wurde, erhalten wurde sie dank der anderen.«
Neben seiner Arbeit als Lehrer begann Goldschmidt zu schreiben, zunächst auf Französisch. Zudem widmete er sich dem Übersetzen. Im Laufe der Jahrzehnte übertrug er Werke von Walter Benjamin, Kafka, Nietzsche, Goethe, Büchner, Stifter und die meisten Bücher von Handke ins Französische.
1991 erhielt Goldschmidt den Geschwister-Scholl-Preis, es folgten u.a. der Joseph-Breitbach-Preis und im November 2013 der Prix de L’Académie de Berlin. Seine vielleicht größte Bewunderin ist die Nobelpreisträgerin Herta Müller. Sie schrieb anlässlich seiner jüngsten Erzählung Ein Wiederkommen (2012): »Ich kenne kaum einen Autor, der so ein Deutsch schreibt, dass einem das Herz in den Kopf pocht. Und keinen, der jedes deutsche Wort so schrecklich teuer bezahlt hat.«
Die Veranstaltung findet am Freitag, den 6. Juni 2014 um 19.30 Uhr im Humboldt-Saal (Archivgebäude) statt. Der Eintritt kostet 7,-/erm. 5,-/ für Mitglieder der DSG 3,50 Euro.
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