Tagung am 20. Juni: Das Amerikanische Jahr

Nach 1945 suchen Dichter und Denker jenseits des Atlantiks ihre Inspiration: die College-Atmosphäre, das Gespräch mit Emigranten. Legendär sind die »Harvard Summer School of Arts« and Sciences und das Treffen der Gruppe 47 in Princeton. Was bleibt von den Begegnungen in Boston, Chicago oder New York? Es sprechen Jan Bürger, Leiter des Siegfried Unseld Archivs, über die »Harvard Summer School« und Marcel Lepper, Leiter des Forschungsreferats, über »Plessner in New York«. Als Ehrengast wird der amerikanische Germanist und Emigrant Egon Schwarz über seine »Unfreiwilligen Wanderjahre« vortragen. Schwarz, der als einer der wichtigsten Vermittler deutschsprachiger Literatur und Kultur in den USA gilt, hat seinen Vorlass im Jahr 2011 dem Deutschen Literaturarchiv Marbach übereignet.
»Die Menschen, die sich auf dem Brückendeck drängen, sind Non-Americans«, schrieb der junge Siegfried Unseld über seine erste USA-Reise im Juli 1955. Gerade mal drei Jahre war es her, dass der junge Buchhändler aus Heidenheim auf Empfehlung von Hermann Hesse Mitarbeiter des damals noch kleinen, aber schon sehr renommierten Suhrkamp Verlags wurde. Dann bot sich die Gelegenheit, mit einem Stipendium in die USA zu reisen, zum International Seminar für junge Führungskräfte der »Harvard Summer School«. Die Reise in die USA wurde für Siegfried Unseld zu einer der wichtigsten seines Lebens; auch durch die Begegnung mit dem späteren Außenminister Henry Kissinger, der das International Seminar von 1952 bis 1969 leitete. Kissingers Idee, junge Multiplikatoren für das Seminar zu gewinnen und durch sie in der ganzen Welt für die amerikanischen Ideale zu werben, ging im Fall Unselds voll auf: Auf diese Weise wurden Harvard-Stipendien auch für die vielbeschworene Suhrkamp-Kultur prägend. Neben Unseld zählte 1955 Ingeborg Bachmann zum Kreis der Stipendiaten. Walter Höllerer reiste auf Empfehlung von Unseld 1957 nach Harvard, ihm folgten u. a. Martin Walser, Uwe Johnson und Walter Boehlich.
Im Jahr 2008 wurde der Amerikanische Freundeskreis des Deutschen Literaturarchivs Marbach von einer Gruppe prominenter amerikanischer Germanisten gegründet. Der Amerikanische Freundeskreis fördert den Austausch zwischen Studenten und Stipendiaten der USA mit dem DLA; Mitgliedsbeiträge und Spenden ermöglichen amerikanischen Studenten Forschungsaufenthalte in Marbach.
Die Veranstaltung findet vom 20. Juni bis 22. Juni 2012 im Deutschen Literaturarchiv statt; am 20. Juni ist die Tagung öffentlich, der Vortrag von Egon Schwarz am 21. Juni 2012 um 16 Uhr ist ebenfalls öffentlich, die anderen Programmpunkte am 21. und 22. Juni sind nicht öffentlich.
Um Anmeldung wird gebeten: forschung@dla-marbach.de.
Kontakt Presse: Alexa Hennemann (alexa.hennemann@dla-marbach.de)
Programm: http://www.dla-marbach.de/aktuelles/tagungen/index.html
In Verbindung mit dem Amerikanischen Freundeskreis des Deutschen Literaturarchivs Marbach
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