Ausstellungseröffnung am 16. Juli: LSD. Der Briefwechsel zwischen Albert Hofmann und Ernst Jünger. Mit Michael Klett und Jörg Magenau
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Mit einem Topf Honig, der aus der Schweiz nicht ausgeführt werden darf, beginnt eine der ungewöhnlichsten und bislang unveröffentlichten Korrespondenzen des 20. Jahrhunderts: Zwischen 1947 und 1994 haben der Schriftsteller Ernst Jünger und der Schweizer Chemiker Albert Hofmann, der Entdecker des LSD, nahezu 300 Briefe gewechselt, in deren Mittelpunkt die auch literarisch nutzbare Kraft von Drogen und das Selbstexperiment stehen. Im Jahr 1951 gehen sie das erste Mal gemeinsam auf Drogenreise: »Wir hatten die Schuhe ausgezogen; es war ein Ausflug, zu dem man weder Stab noch Stiefel, weder Rad noch Flügel brauchte«. In der Ausstellung »LSD. Der Briefwechsel zwischen Albert Hofmann und Ernst Jünger« im Literaturmuseum der Moderne werden erstmals Briefe des im Jahr 2012 erworbenen Briefwechsels zum Thema Drogen und Rausch gezeigt. Zur Eröffnung am 16. Juli spricht der Verleger Michael Klett, der Sohn von Jüngers »Meskalinbruder« Ernst Klett, mit Jörg Magenau, dem Biografen der Brüder Jünger. Es moderieren Heike Gfrereis, die die Ausstellung entwickelt hat, und Friederike Knüpling.
»An ihre Gedanken zum Thema der Rauschdrogen möchte ich gerne in einem späteren Brief wieder anknüpfen. Dieses Gebiet interessiert mich seit meinen Versuchen mit dem LSD vom chemischen Aspekt, doch erhielt es für mich die wirkliche Bedeutung erst durch die Betrachtungsweise, mit der Sie diesen Gegenstand angehen«, schreibt Albert Hofmann an Ernst Jünger im März 1948. Ein umfangreiches Konvolut der Korrespondenz zwischen Albert Hofmann und Ernst Jünger mit insgesamt 398 Briefen und 153 Postkarten konnte das Deutsche Literaturarchiv Marbach im vergangenen Jahr aus dem Nachlass von Albert Hofmann erwerben. Eine Auswahl aus diesem Konvolut und Stücke aus der Korrespondenz, die zum 1994 an das DLA übergebenen Nachlass von Ernst Jünger gehören, werden in der aktuellen Ausstellung gezeigt. Nur ein sehr kleiner Teil der Briefe waren bislang bekannt, Hofmann veröffentlichte sie in seiner Autobiografie LSD – mein Sorgenkind. Mit rund 200 Exponaten konzentriert sich die Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne auf das Hauptthema des Briefwechsels: die praktische Erforschung von Rauschmitteln und deren literarische und wissenschaftliche Beschreibung. Nachdem ein erste gemeinsame Drogenreise für Ernst Jünger eher enttäuschend verlief – das sei ja nur `ne Hauskatze verglichen mit dem Königstiger Meskalin – endet später ein weiteres Drogenexperiment zufriedenstellend: »im absoluten Blau«, in dem, wie es heißt, die Bilder sich auflösen wie Firneis im Strom. Viel später, mit 91 Jahren schreibt Jünger in sein Tagebuch: »Im 21. Jahrhundert wird der Drogenkonsum noch zunehmen. ... Während der Herrschaft der ›Eisernen‹ wächst die Sehnsucht nach dem zeitlosen Sein.«
Zur Ausstellung erscheint ein Marbacher Magazin: LSD. Albert Hofmann und Ernst Jünger. Der Briefwechsel 1947 bis 1997. 202 Seiten. Zahlreiche farbige Abb. Broschiert. ISBN 978-3-937384-99-3. Marbach am Neckar: Deutsche Schillergesellschaft, 2013. (Marbacher Magazin). 18,00 EUR.
Die Eröffnung findet am 16. Juli, 19.30 Uhr im unteren Foyer des Literaturmuseums der Moderne statt. Inkl. Eintritt in die Museen kostet der Eintritt Euro 9,-/erm. 7,-/ für Mitglieder der DSG 4,50 Euro. Karten sind auch im Vorverkauf erhältlich (www.reservix.de). Die Ausstellung ist vor und nach der Veranstaltung geöffnet.
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