DLA erwirbt Nachlass von Ernst Glaeser
Das Deutsche Literaturarchiv Marbach hat den Nachlass des Schriftstellers Ernst Glaeser erworben. Darin enthalten sind Manuskripte zu gedruckten und ungedruckten Romanen, Novellen, Erzählungen, Theaterstücken und Hörspielen sowie Briefe, Fotos und Lebensdokumente. Zu den Korrespondenzpartnern Glaesers gehörten Persönlichkeiten aus Literatur, Politik und Publizistik wie Konrad Adenauer, Willy Brandt, Bernard und Heinrich von Brentano, Hans Carossa, Kasimir Edschmid, Yvan Goll, Theodor Heuss, Erich Kästner, Alfred Kurella, Thomas Mann, Else Lasker-Schüler, Anna Seghers und Carl Zuckmayer. Ein bedeutender Teil des Nachlasses besteht in der Ausschnittsammlung der Zeitungen und Zeitschriften, in denen Glaeser publiziert hat.
Ernst Glaeser, 1902 in Butzbach geboren, wurde durch den Erfolg seines in 24 Sprachen übersetzten Romans Jahrgang 1902 (erschienen 1928) als eine wichtige Stimme der Zwischenkriegsgeneration wahrgenommen. Von 1928 bis 1930 leitete er das Literatur-Ressort des Südwestdeutschen Rundfunks. 1935 veröffentlichte er den antifaschistischen Roman Der letzte Zivilist (1984 verfilmt). In die Kritik geriet Glaeser, der zuerst 1933 in die Tschechoslowakei und von dort aus 1934 in die Schweiz emigriert war, durch seine 1939 erfolgte Wiedereinbürgerung nach Deutschland und seine Bemühungen, in NS-Deutschland publizieren zu können. 1945 übernahm Ernst Glaeser die Leitung des Feuilletons der neu gegründeten Rhein-Neckar-Zeitung, gab jedoch diese Position 1946 auf, nachdem seine propagandistische Arbeit bei der Frontzeitung Adler im Süden in den Fokus geraten war. Ab 1948 schrieb er für die Stuttgarter Zeitung und machte durch seine Porträt-Reihe ›Köpfe und Profile‹ über führende Politiker – darunter Theodor Heuss und Konrad Adenauer – auf sich aufmerksam. 1953 begleitete er als Korrespondent Konrad Adenauer auf dessen erster Reise in die USA. An seine schriftstellerischen Erfolge zu Zeiten der Weimarer Republik konnte er nicht mehr anknüpfen. Glaeser starb 1963 in Mainz.
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