Fehlt Ihnen / Dir Schiller?
Auftakt des Projekts ›Fehlt Ihnen / Dir Schiller?‹
»Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.« Diesen berühmten Satz schrieb Schiller nur wenige Jahre nach Ausbruch der Französischen Revolution in den 1794 veröffentlichten Briefen Über die ästhetische Erziehung des Menschen. Hier betont Schiller die gesellschaftlichen und anthropologischen Bedeutungen der Kunst. Aus seiner Sicht macht uns die Kunst frei, weil sie uns bewegt und verändert, ohne dass wir die Balance verlieren. Sie lehrt uns Geist, Seele und Körper in Einklang zu bringen – allein, aber auch gemeinsam mit anderen. Viele der Objekte in Schillers Nachlass thematisieren solche Bewegungs- und Gleichgewichtsübungen. Schiller kurierte sein Kopfweh mit Hilfe eines roten Tuchs, das er sich um den Kopf wickelte, damit der Druck und die Farbe die Durchblutung förderten, wählte eine Dose mit reinigendem Schnupftabak als sein Erkennungszeichen und kokettierte als junger Schriftsteller damit, dass seine Texte ästhetische Rosskuren seien.
Aber: Wie sehen wir heute die Zusammenhänge zwischen Spielen und Freiheit, Individuum und Demokratie? Mit sechs verschiedenen, international bekannten Akteuren aus dem Bereich Literatur, Theater und Film, die dann jeweils drei Stipendiatinnen und Stipendiaten einladen und honorieren können, soll bis zum Sommer 2021 eine analoge und virtuelle Denkwerkstatt aufgebaut werden, in der Schillers Texte und sein Marbacher Nachlass im Mittelpunkt stehen. Zu den Projektpaten gehören unter anderem Elisabeth Schweeger, Leiterin der Ludwigsburger Theaterakademie, und Burkhard Kosminski, Intendant des Stuttgarter Staatstheaters.
Der Auftakt dazu findet anlässlich des traditionellen Marbacher Schillersonntags statt – aufgrund der aktuellen Einschränkungen zur Eindämmung von Covid-19 virtuell in den sozialen Medien: Am 8. November 2020 sind alle Schiller-Freundinnen und -Freunde eingeladen, unter dem Hashtag #SchillerFreiSpiel zu beschreiben, welche Leseerfahrungen und welche Werte sie mit Schillers Texten verbinden, Lieblingszitate zu posten und Lieblingsexponate auszuwählen. Wer nicht in den sozialen Medien unterwegs ist, kann seine Erfahrungen auch per E-Mail oder Brief schicken: museum@dla-marbach.de, Museumsabteilung, Deutsches Literaturarchiv Marbach, Schillerhöhe 8-10, 71672 Marbach.
›Fehlt Ihnen / Dir Schiller?‹ wird gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg im Rahmen des Impulsprogramms ›Kunst Trotz Abstand‹.
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Stv. Leiter Referat Kommunikation / Publikationen
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Katja Kesselheim, M.A.
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