Ausstellungseröffnung in der Reihe »Suhrkamp-Insel«: »Danke schön. Nichts zu danken.« Ror Wolf und die Jahre mit Unseld. Mit Michael Lentz und Franz Mon
Ror Wolfs Zusammenarbeit mit Siegfried Unseld war Segen und Fluch, für beide Seiten. Seit Wolf 1964 sein Debüt vorgelegt hatte, fühlte er sich bei Suhrkamp zu Hause, aber nicht immer verstanden. Umgekehrt ließ sich der Verlag mit ihm auf einen Aufruhr der Wörter und Zeichen ein, der alles und jeden in Frage stellte. Der Schriftsteller Michael Lentz und der Dichter Franz Mon sprechen zur Eröffnung der neuen Ausstellung »Danke schön. Nichts zu danken.« Ror Wolf und die Jahre mit Unseld in der Reihe »Suhrkamp-Insel« über den Sprachabenteurer Ror Wolf, der in diesem Jahr achtzig Jahre alt geworden ist. Es moderiert Jan Bürger, Leiter des Siegfried Unseld Archivs.
Die Ausstellung, die von Jan Bürger zusammen mit Heike Gfrereis, der Leiterin des Museums, und ihrer Kollegin Ellen Strittmatter realisiert wurde, zeigt einen Querschnitt aus Ror Wolfs Schaffen und seiner Korrespondenz mit Siegfried Unseld. Die Exponate stammen aus zwei spannungsreichen Jahrzehnten, die Ror Wolf mit dem Suhrkamp Verlag verbracht hat. Ror (bürgerlich Richard) Wolf, in Thüringen geboren, verließ 1953 die DDR und begann ein Jahr später in Frankfurt zu studieren. Sein erster Roman »Fortsetzung des Berichts«, der im Suhrkamp Verlag im Jahr 1964 erscheint, wurde zwar kein großer Verkaufserfolg, erregte aber in Fachkreisen Aufsehen.
Rundum zufrieden miteinander waren der Verlag und sein Autor bei der Zusammenarbeit an ihrem ungewöhnlichsten Projekt: Im Februar 1970 plante Wolf ein Fußball-Buch. Das fertige Manuskript gefiel den Verlagsmitarbeitern so gut, dass es in einem ganz neuen Format herausgebracht wurde: Ein quadratischer Band, der genügend Raum für Abbildungen bot. Nie zuvor war Wolf so konsequent als Collage-Künstler vorgestellt worden. Für seine »Fußball-Spiele« konnte er aus einer wahren Überfülle von Materialien schöpfen, die sich noch heute in seinem Privatarchiv finden. 1971 kam »Punkt ist Punkt« auf den Markt. Wie zu erwarten wurde es zum Longseller. Die Fußball-Leidenschaft, die Ror Wolf mit dem Verleger teilte, konnte allerdings deren fortschreitende Entfremdung nicht aufhalten: Wolfs experimenteller Sonderweg stand quer zu den persönlichen Vorlieben des Verlegers und den Hauptlinien der Suhrkamp-Kultur.
Die Veranstaltung findet am 13. September 2012, um 19 Uhr im Berthold Leibinger Auditorium des Literaturmuseums der Moderne statt. Das Museum schließt an diesem Tag nicht wie üblich um 18 Uhr; die Ausstellung kann also vor und nach der Veranstaltung besucht werden. Der Eintritt für die Eröffnung ist im regulären Museumseintritt inbegriffen.
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