Archiv von Christa und Peter Bürger geht ans DLA
Christa Bürger und Peter Bürger haben als Intellektuelle die politisch und bildungsreformerisch turbulente zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Bundesrepublik entscheidend geprägt. Ihre Schriften fanden enormen Widerhall, die »Theorie der Avantgarde«, Peter Bürgers Skizze einer Theorie der Ästhetik nach Adorno, wurde weltweit in 13 Sprachen übersetzt. Jetzt hat das Wissenschaftlerpaar einen ersten Teil seines Archivs nach Marbach gegeben. Zu dem Bestand gehören Materialien zur Habilitation Peter Bürgers, unveröffentlichte Entwürfe (1961-1968), Tagebücher, Dokumente zu den Romanistentagen 1977 und 1979, Zettelkästen, Gutachten, Radioessays, graphische Arbeiten sowie die Handbibliothek mit annotierten Arbeitsexemplaren. Zudem umfasst das Archiv umfangreiche Korrespondenzen mit wissenschaftlichen Weggefährten, u. a. mit Wolf Biermann, Karl Heinz Bohrer, Pierre Bourdieu, Erika Fischer-Lichte, Ulrich Fülleborn, Jürgen Habermas, Peter Uwe Hohendahl, Hans Robert Jauß, Walter Jens, Helmut Kreuzer, Gert Mattenklott, Jochen Schulte-Sasse, Helmut Stenzel, Inge Stephan, Bernd Witte und Christa Wolf.
Christa Bürger (geb. 1935) war in den Jahren 1973 bis 1998 Professorin für Deutsche Sprache und Literatur an der Universität Frankfurt, Peter Bürger (geb.1936) lehrte als Professor für Allgemeine und Romanische Literaturwissenschaft und Literaturtheorie von 1971 bis 1998 an der Universität Bremen. Sein Engagement an der neu gegründeten linksorientierten Universität ist legendär, Gründungsdokumente finden sich in seinem Archiv. Die ästhetische Moderne bleibt ein zentrales Forschungsthema der heute in Berlin lebenden Wissenschaftler (gemeinsam u. a. »Prosa der Moderne«, 1988 und »Postmoderne, Alltag, Allegorie und Avant-garde«, 1992 sowie »Das Verschwinden des Subjekts/Das Denken des Lebens, 2001«). Dem künstlerischen Selbstverständnis von Schriftstellerinnen widmet sich Christa Bürger (»Exzeß und Entsagung. Lebensgebärden von Caroline Schlegel-Schelling bis Simone de Beauvoir«, 2016), einer ihrer Forschungsschwerpunkte gilt zudem dem klassischen Weimar (zuletzt »Goethes Eros«, 2008). In seinen Studien zu den Avantgardebewegungen und deren Erbe (u.a. »Der französische Surrealismus«, 1996) erforscht Peter Bürger die tiefgreifenden Veränderungen der Institution Kunst im 20. Jahrhundert (»Nach der Avantgarde«, 2014), zuletzt erschien sein Essayband »›Nach vorwärts erinnern‹. Relektüren zwischen Hegel und Nietzsche« (2016).
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