Archivasyl. Internationale Tagung, 25.-27. Okt.
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Grußworte: Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, und Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft. Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Literarischer Auftakt mit der Nobelpreisträgerin Herta Müller und dem Friedenspreisträger Liao Yiwu am 25. Oktober
Politisch Verfolgte, darunter Schriftsteller/-innen und Journalist/-innen, genießen in der Bundesrepublik ein Recht auf Asyl. Doch was geschieht mit ihren Texten, ihren Dokumenten und den Aufzeichnungen ihrer öffentlichen Reden? Wer archiviert sie, wenn die Länder ihrer kulturellen und sprachlichen Herkunft dafür nicht infrage kommen? Vom 25. bis 27. Oktober diskutieren im Deutschen Literaturarchiv Marbach Wissenschaftler/-innen und Autor/-innen sowie Vertreter/-innen anderer sammelnder Einrichtungen bei der internationalen Tagung ›Archivasyl‹ die Möglichkeiten und Potenziale des Sammelns von Beständen politisch verfolgter und bedrohter Autor/-innen.
Im Rahmen der Tagung sprechen Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, und Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, am Donnerstag, den 27. Oktober, Grußworte (15.45 Uhr). Auf der Tagung am 26. und 27. Oktober kommen u.a. Mohamed Anwar, Kader Konuk, B. Venkat Mani, Stella Nyanzi, Ronya Othmann und Moritz Wagner zu Wort.
Den literarischen Auftakt machen am 25. Oktober (19.30 Uhr) die Nobelpreisträgerin Herta Müller und der chinesische Schriftsteller Liao Yiwu, der nach Jahren der Gefangenschaft 2011 über Vietnam nach Deutschland fliehen konnte und heute in Berlin lebt. Die Veranstaltung moderiert Jan Bürger (DLA Marbach).
Die Erfahrungen von Gewalt und der Verlust der rumänischen Heimat prägen Herta Müllers Werk, für das sie 2009 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde. Liao Yiwu wurde aufgrund seiner politischen Äußerungen und regimekritischen Texte in China zu vier Jahren Haft und Arbeitslager verurteilt. Seine Erlebnisse in chinesischen Gefängnissen verarbeitete er in mehreren Erzählungen und Romanen; besonders bekannt wurde sein »Zeugenbericht« Für ein Lied und hundert Lieder, aus dem er und Herta Müller im Deutschen Literaturarchiv lesen werden. 2012 wurde Liao Yiwu mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet, 2022 veröffentlichte er den »Dokumentarroman« Wuhan. Herta Müller und Liao Yiwu haben auf sehr unterschiedliche Weise erfahren, was es bedeutet und wie schwierig es ist, die eigenen Manuskripte vor dem Zugriff der Diktatur zu bewahren, vor der Vernichtung und Konfiszierung.
Die Tagung (26.-27. Oktober) findet im Tagungsbereich (und per Zoom), die Abendveranstaltung zum Auftakt am 25. Oktober im Humboldt-Saal (Archivgebäude) des Deutschen Literaturarchivs statt (und als Livestream). Eintritt Abendveranstaltung: 9,-/7,- € (erm. / DSG).
Parallel zur Tagung wird im Foyer des DLA vom 25. Oktober bis 30. November 2022 die Ausstellung ›What We Brought with Us / Was wir mitbrachten‹ zu sehen sein. Gezeigt werden Dinge, die Menschen mit sich nahmen, als sie vor Verfolgung, Leid und Krieg flohen. Kuratiert wurde sie von Vanessa Agnew and Annika Roux, die Fotografien stammen von Jobst von Kunowski.
Vollständiges Programm: www.dla-marbach.de/kalender
Mit freundlicher Unterstützung der Carl Friedrich von Siemens Stiftung.
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