Suhrkamp-Forschungskolleg am Deutschen Literaturarchiv Marbach startet
Am 1. September 2012 haben sechs Doktorandinnen und Doktoranden im Rahmen des von der VolkswagenStiftung geförderten »Suhrkamp-Forschungskollegs«, das das Deutsche Literaturarchiv Marbach federführend in Verbindung mit universitären Partnern entwickelt hat, mit ihren Forschungen im Deutschen Literaturarchiv Marbach begonnen. Drei Jahre lang werden die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler mit den einzigartigen Beständen des Siegfried Unseld Archivs arbeiten und ihre Ergebnisse in einem Workshop- und Tagungsprogramm mit international renommierten Geisteswissenschaftlern diskutieren. Auf der Grundlage des Bestands kann nicht nur ein entscheidender Beitrag zur Geistesgeschichte der Bundesrepublik geleistet werden, sondern es können auch wegweisende Modelle der Forschungskooperation und der Doktorandenausbildung in den Geisteswissenschaften ausgebaut werden.
Im Mittelpunkt der Dissertationsprojekte, die kooperativ durch Wissenschaftler des Deutschen Literaturarchivs Marbach und Hochschullehrer an den Universitäten Konstanz, Stuttgart, Tübingen und der Humboldt-Universität zu Berlin betreut werden, stehen literatur- und intellektuellengeschichtliche Fragestellungen, die die Verlagsarchive zusammen mit der Fülle der Bestände des Deutschen Literaturarchivs Marbach als reichen Quellenbestand für die Gegenwart begreifen. Intellektuelle Praktiken und Bewusstseinslagen können in einem internationalen Rahmen erforscht werden, Wissenschafts- und Theorieentwicklungen ebenso wie verlags- und literaturhistorische Prozesse der letzten sechzig Jahre neu bewertet werden. Wie lässt sich die Erfindung des geistigen Raums der Bundesrepublik aus dem Verlagsarchiv beschreiben? Wie agiert der Verlag im Spannungsgefüge von Ost und West, welche Rolle spielen Suhrkamp und Insel im internationalen literarischen Austausch? Welchen Anteil hat Suhrkamp am Ausbau der Literatur als Performance, an der Autor- und Werkpolitik, am Aufbau des Lesungsbetriebs in den vergangenen fünfzig Jahren?
Durch die Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft konnten zudem am 1. September 2012 fünf neue Stellen für die Erschließung des Siegfried Unseld Archivs geschaffen werden, so dass erstmals in der Geschichte des DLA ein Bestand von solcher qualitativer wie quantitativer Größe bereits im Erschließungsprozess für die Forschung geöffnet werden kann. In dieser Laborsituation können sich die Doktorandinnen und Doktoranden mit den Bibliothekarinnen austauschen und neue Formen der Kooperation erproben.
Durch die Anbindung an das Deutsche Literaturarchiv Marbach als Forschungs-, Sammlungs- und Ausstellungsinstitution und die Universitäten erhalten die Doktorandinnen und Doktoranden nicht nur eine hervorragende wissenschaftliche Ausbildung in einem internationalen und interdisziplinären Forschungsumfeld, sondern auch einen berufsfeldbezogenen Praxisbezug.
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