Ausstellungseröffnung mit Wilhelm Genazino

Eröffnung: »German Fever. Beckett in Deutschland« am 8. November
Mit Wilhelm Genazino, Mark Nixon und Jan Bürger
Pressetermin am 7. November um 11 Uhr
»When it’s coming up to Xmas I get the German fever«, so schreibt Samuel Beckett in einem Brief an den Dichter Thomas MacGreevy im Jahr 1932. Die Begeisterung des späteren Nobelpreisträgers für Deutschland und seine Kultur steht im Mittelpunkt der neuen Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne: Schon in den German Diaries, die er während seiner großen Deutschlandreise von September 1936 bis April 1937 verfasste, setzte er sich intensiv mit deutscher Kunst, Literatur und Sprache auseinander. Die Tagebücher versammeln seine Eindrücke von Deutschland in den ersten Jahren des Nationalsozialismus und zeigen sein Interesse an zum Teil damals schon verfemten Künstlern. Nach 1945 inszenierte Beckett in Deutschland seine Theater- und Fernsehstücke und feierte nicht zuletzt mit seinen Büchern beispiellose Erfolge. Zur Eröffnung der Ausstellung ›German Fever. Beckett in Deutschland‹, die in Kooperation mit der University of Reading realisiert wurde, sprechen der Büchner-Preisträger Wilhelm Genazino und Mark Nixon, Direktor der Beckett International Foundation der University of Reading, über deutsche Einflüsse auf Becketts Denken und Schreiben.
Die Ausstellung hat Ellen Strittmatter, Leiterin der Museen, gemeinsam mit Johannes Kempf, Magdalena Schanz, Moritz Schumm und Marc Wurich kuratiert, sie wurde von der Agentur südstudio (Hannes Bierkämper, Anja Soeder und Alexander Lang) gestaltet. Für die grafische Gestaltung zeichnet Clemens Hartmann verantwortlich. Moderiert wird das Gespräch zur Eröffnung von Jan Bürger, dem Leiter des Siegfried Unseld Archivs.
Mit 150 Exponaten zeigt die Ausstellung in Manuskripten, Briefen und zwei seiner Reisetagebücher die intensive Lektüre von Klassikern wie Goethe, Schiller und Hölderlin, aber auch seine Beobachtung des nationalsozialistischen Alltags und Umgangs mit der ›Entarteten Kunst‹. Die Ausstellung erzählt zudem von seinen legendären Inszenierungen am Berliner Schiller-Theater in den 1960er- bis 80er-Jahren – u.a. von Warten auf Godot (1975) – und von seinen Fernseharbeiten für den Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart. Becketts tiefe Verbundenheit mit seinem Verleger Siegfried Unseld, seinem Übersetzer Elmar Tophoven und die entscheidende Rolle des Suhrkamp Verlags bei der Verbreitung von Becketts Werken in Deutschland werden ausführlich dokumentiert. Im Jahr 1937, als er sich in Paris niederlässt, schreibt er an die irische Autorin Mary Manning Howe: »[W]enn es einem nicht mehr verrückt vorkommt, das Dorf jemals verlassen zu haben – vielleicht fängt dann das Schreiben erst an.«
Die Eröffnung findet am 8. November 2017 um 19.30 Uhr im Humboldt-Saal (Archivgebäude) statt, der Eintritt ist frei. Das Museum ist an diesem Tag bis 22 Uhr geöffnet.
Ein Pressetermin zur Ausstellung findet am 7. November um 11 Uhr statt. Um Anmeldung wird gebeten: presse@dla-marbach.de
Marbacher Magazin 158.159 | Mark Nixon / Dirk Van Hulle: German fever. Beckett in Deutschland. 248 Seiten, zahlreiche farb. Abb. Broschiert. Fadengeheftete Broschur. 2017. ISBN 978-3-944469-30-0. EUR 20,00. Essay in Engl./Dt. Ausstellungsteil in Dt.
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