›Thanksgiving‹. Mit H.-G. Koch u. U. v. Bülow
Wie Kafkas ›Skizze zur Einleitung für Richard und Samuel‹ nach Marbach kam
Es war ein ›Bietergefecht mit Happy End‹ (FAZ), in dessen fast märchenhaftem Verlauf das Deutsche Literaturarchiv Marbach Ende Mai doch noch in den Besitz von Kafkas Prosafragment kam. Die Teilnahme an der Versteigerung machte die großzügige Unterstützung eines deutschen Mäzens erst möglich. Zur Erwerbung des handschriftlichen Manuskripts führte schlussendlich die Entscheidung eines US-amerikanischen Sammlers, der das Deutsche Literaturarchiv zuletzt überboten hatte, sich aber im Nachgang dann entschloss, das Objekt der öffentlichen Hand zu überlassen – dem Deutschen Literaturarchiv Marbach. Über Kafka, Max Brod, ihre Freundschaft und über die literarische Bedeutung dieser spektakulären Neuerwerbung spricht Kafka-Herausgeber Hans-Gerd Koch mit Ulrich von Bülow, Leiter des Archivs, am 7. Oktober. Im Rahmen der Veranstaltung wird das Original gezeigt.
Seit 1983 befand sich dieses Zeugnis einer außergewöhnlichen Freundschaft in Schweizer Privatbesitz, jetzt können die neu erworbenen sechs Seiten, ein gefalztes Doppelblatt und ein Einzelblatt, in Marbach präsentiert und ausführlich erläutert werden. Das Manuskript ist Bruchstück des nie realisierten gemeinsamen Romanprojekts Richard und Samuel, das auf einer Reise durch die Schweiz und Italien von Max Brod und Franz Kafka im August 1911 begonnen wurde. Tagebuchaufzeichnungen und Notizen sollten die Grundlage für dieses Projekt bilden, das allerdings bald wieder aufgegeben wurde. In seinem Tagebuch schreibt Franz Kafka am 19. November 1911: »Ich und Max müssen doch grundverschieden sein. So sehr ich seine Schriften bewundere, wenn sie als meinem Eingriff und jedem andern unzugängliches Ganzes vor mir liegen, […] so ist doch jeder Satz, den er für Richard und Samuel schreibt, mit einer widerwilligen Koncession von meiner Seite verbunden, die ich schmerzlich bis in meine Tiefe fühle.«
Die Veranstaltung findet am 7. Oktober um 11 Uhr im Berthold-Leibinger-Auditorium (Literaturmuseum der Moderne) statt. Der Eintritt ist frei.
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