Das DLA übernimmt das Archiv von Christian Kracht
Der Schweizer Schriftsteller Christian Kracht (geb. 1966 in Saanen/Schweiz) hat dem Deutschen Literaturarchiv Marbach sein Archiv übergeben. Neben zahlreichen Manuskripten von Artikeln und Interviews gehören dazu Korrekturfahnen (u.a. zum Roman Imperium und Die Toten), das Drehbuch-Manuskript zu seinem Debüt Faserland, zahlreiche Fotografien, Entwürfe von Buchumschlägen, Plakate, seine nicht-digitale Korrespondenz mit Weggefährten aus Kultur und Medien – und eine Actionfigur ›Sigmund Freud‹. Seine digitale Korrespondenz und eine weitere Fotosammlung werden zu einem späteren Zeitpunkt nachgeliefert. Kracht hat in diesem Jahr seinen Wohnsitz von Los Angeles nach Indien verlegt.
Bereits im Jahr 2015 war im Rahmen der Ausstellung ›Das bewegte Buch‹ die von Christian Kracht und Eckhart Nickel in Nepal gesammelte »Kathmandu Library« zusammen mit einigen weiteren Dokumenten nach Marbach gekommen. Nach seinem Film- und Literaturstudium in den USA hatte Kracht u.a. als Redakteur für das Magazin Tempo (1991–96) gearbeitet. Sein Debütroman Faserland (1995) wurde bei Erscheinen kontrovers diskutiert, gilt heute als Klassiker der Gegenwartsliteratur und hat die Wahrnehmung einer ganzen Generation geprägt. Aufsehen erregte Kracht auch mit seiner Zeitschrift Der Freund (2004–06), die er zusammen
mit Eckhart Nickel herausgab. Einen heftigen Literaturstreit in den Feuilletons löste sein Roman Imperium (2012) um den (historisch verbürgten) Protagonisten August Engelhardt aus, der in Wilhelminischer Zeit auf eine Südseeinsel auswanderte; Kracht erhielt für dieses Werk den Wilhelm-Raabe- Literaturpreis. Sein zuletzt erschienener Roman Die Toten (2016) erfuhr ebenfalls große mediale Resonanz. Er wirbelt Fiktion und Geschichte durcheinander und erzählt von den gleißenden Jahren der Weimarer Republik, als die Filmkultur ihre frühe Blüte erlebte.
Kracht wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, u.a. mit dem Preis der Deutschen Filmkritik für das beste Drehbuch (2013 für Finsterworld, Regie führte seine Frau, Frauke Finsterwalder), dem Hermann-Hesse-Literaturpreis (2016) und dem Schweizer Buchpreis (2016).
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