DLA erwirbt Brief von Franz Kafka an Max Brod
Dank der großzügigen Unterstützung aus dem Etat der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Kulturstaatsministerin Monika Grütters, von Karl Albrecht, der Berthold Leibinger Stiftung und des Freundeskreises des Deutschen Literaturarchivs Marbach konnte das Deutsche Literaturarchiv Marbach einen bedeutenden handschriftlichen Brief von Franz Kafka aus den späten Jahren seiner Krankheit erwerben. Der Brief stammt aus dem Privatbesitz von Heiner Bastian, den er dem DLA nach dem Erwerb auf einer Auktion vor Jahren als Dauerleihgabe und jetzt zu einem ermäßigten Preis überlassen hat. Franz Kafka berichtet seinem Freund Max Brod am 11. September 1922 auf acht Seiten über seine Arbeit am Roman Das Schloss und über seine Lebenssituation, über Angst und Einsamkeit: »Im Grunde ist doch die Einsamkeit mein einziges Ziel, meine größte Lockung, meine Möglichkeit und, vorausgesetzt, daß man überhaupt davon reden kann, daß ich mein Leben ›eingerichtet‹ habe, so doch immer im Hinblick darauf, daß sich die Einsamkeit darin wohlfühle.«
Kafka (1883–1924) gehört zu den weltweit bekanntesten deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts, seit der Gründung des Deutschen Literaturarchivs Marbach gehört sein Werk zu dessen zentralen Sammelschwerpunkten. Max Brod (1884–1968) war seit Kafkas Studienzeit sein engster Freund und wichtigster Förderer. Mit ihm fuhr er in den Urlaub, besprach er seine Werkentwürfe und Probleme um seine Verlobung. Nach Kafkas Tod gab Max Brod dessen Werke heraus.
»2015 hat uns Heiner Bastian ein Fotoporträt von Kafka aus dem Jahr 1910 geschenkt; im Jahr 2013 wurde der sogenannte ›Mäuse-Brief‹ vom 4. Dezember 1917 an Max Brod dank dem Engagement von Céline und Heiner Bastian sowie der Initialspenden zweier Mäzene und weiterer Förderer ersteigert. Jetzt findet ein weiterer bedeutender Brief von Kafka seinen Weg nach Marbach und kann der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Mein großer Dank gilt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Berthold Leibinger Stiftung, unserem Freundeskreis, Karl Albrecht und Heiner Bastian. « Sandra Richter, Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach
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