Korrespondenz von Martin Heidegger mit seinem Bruder Fritz Heidegger geht nach Marbach
Das Deutsche Literaturarchiv Marbach hat aus Familienbesitz die Korrespondenz zwischen Martin Heidegger (1889-1976) und seinem Bruder Fritz Heidegger (1894-1980) erworben. Es handelt sich um eine der umfangreichsten und bedeutendsten Korrespondenzen, die Martin Heidegger je geführt hat. Zu dem Konvolut gehören 572 meist handschriftliche Briefe (etwa 1250 Seiten) sowie 36 Karten von Martin Heidegger aus den Jahren 1926 bis 1976. Die bisher unveröffentlichten Briefe sind für alle biographischen und philosophischen Forschungen über den weltberühmten Philosophen erstrangige Quellen. Die Briefe, die das Marbacher Archiv mit Unterstützung der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg [sic!] und der Deutschen Forschungsgemeinschaft erwerben konnte, stehen der Forschung ab sofort zur Verfügung.
Bereits Hannah Arendt wies auf die Bedeutung des in Meßkirch lebenden Bruders für Martin Heidegger hin: »Der einzige Mensch, den er wirklich hat, ist sein Bruder.« Ebenfalls aus persönlicher Anschauung berichtete Heinrich Wiegand Petzet: »Die Brüder pflegten alles miteinander zu besprechen, kritisch Formulierungen abzuwägen und sich in Kenntnissen lateinischer und griechischer Klassiker gegenseitig auszustechen. Heideggers Arbeiten sind ohne die Assistenz seines Bruders gar nicht denkbar.« Martin Heidegger gab seinem Bruder in Meßkirch nicht nur fast alle seine handschriftlichen Manuskripte während des Zweiten Weltkriegs zur Aufbewahrung und zum Abschreiben, er betrachtete ihn als einen auch philosophisch ernstzunehmenden Gesprächspartner. Da Fritz Heidegger, von Beruf Bankvorstand, philosophisch durchaus sachverständig war, schlug er seinem älteren Bruder brieflich nicht selten inhaltliche Verbesserungen vor. Daraus ergaben sich oft Diskussionen, die weit ins Inhaltliche reichen. Besonders aufschlussreich ist die Korrespondenz auch in politischer Hinsicht. In den Briefen an seinen Bruder äußert sich Martin Heidegger freimütig wie nirgends sonst zu seiner Einstellung zum »Dritten Reich«.
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