Christian Meiers Archiv geht nach Marbach

Der bekannte Althistoriker Christian Meier hat sein Archiv dem Deutschen Literaturarchiv Marbach als Schenkung übergeben. Es handelt sich um Manuskripte und Zettelkästen aus allen Phasen seines Schaffens sowie um ausgewählte, inhaltsreiche Korrespondenzen mit Geisteswissenschaftlern, Rechtswissenschaftlern und Persönlichkeiten aus Politik und Kultur, u. a. Matthias Gelzer, Alfred Heuß, Reinhart Koselleck, Jutta Lampe, Carl Schmitt, Wolf Jobst Siedler und Richard v. Weizsäcker. Darüber hinaus enthält der
Bestand Widmungsexemplare (u. a. von Carl Schmitt) und durchgearbeitete Handexemplare der eigenen Monographien. Besonders hervorzuheben sind zudem Briefkonvolute und Materialsammlungen zum Historikerstreit.
Christian Meier (geb. 1929 in Stolp/Pommern) ist einer der bedeutendsten Historiker seiner Zeit. Er unterhielt intensive Verbindungen zur Forschergruppe »Poetik und Hermeneutik« und war als Vorsitzender des Verbandes der Historiker (1980-1988) in die Debatten des Historikerstreits in den Jahren 1986 bis 1988 verwickelt. In seiner Rolle als Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (1996-2002) gingen von ihm wesentliche Impulse im Dialog zwischen den Geisteswissenschaften und der Öffentlichkeit aus, u. a. in den Diskussionen um die Rechtschreibreform. Meier lehrte weit über seine Emeritierung im Jahr 1997 hinaus an der LMU München. Er war von 1981-1995 Kurator des Münchner Historischen Kollegs und Mitbegründer der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in den Jahren 1991/1992. Sein Forschungsschwerpunkt gilt der Antike, er verfasste berühmte Werke wie »Caesar« (1982) und »Athen« (1993), in denen er Quellenforschung und theoretische Fragestellungen mit schriftstellerischer Meisterschaft verband. Daneben publizierte er auch zu Themen wie dem Umgang mit der NS-Vergangenheit, der deutschen Wiedervereinigung und der parlamentarischen Demokratie. Christian Meier wurde vielfach ausgezeichnet,
u. a. mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (2006), der Lichtenberg-Medaille der Akademie zu Göttingen (2009) und mit dem Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst (2014).
Das Archiv von Christian Meier ergänzt bedeutende Marbacher Gelehrten-Sammlungen, u.a. die Bestände von Helmut Lethen, Hans Ulrich Gumbrecht, Gottfried Boehm, Harald Weinrich, Walter Burkert und Reinhart Koselleck.
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