Zeitkapsel 60: Entwürfe des Schönen, Spuren des Schäbigen

Brigitte Kronauer und ihr Nachlass. Mit Sandra Kegel, Michael Klett und Jan Bürger
Marbach, 17. November (dla) – Das Schöne, Schäbige, Schwankende nannte die Büchner-Preisträgerin Brigitte Kronauer (1940–2019) ihr letztes Buch, und dieser Titel liest sich fast wie ein Programm für ihr einzigartiges Lebenswerk. Während ihrer langen Krankheit freundete sich Brigitte Kronauer mit dem Gedanken an, dass auch sie einmal einen literarischen Nachlass haben würde – und dies, obwohl sie Skizzen und Entwürfe, die ihren umfangreichen Romanen vorausgingen, sehr gerne wegwarf. Dennoch: Vieles hat sich überliefert und gewährt Einblick in die Werkstatt und das Denken einer der ungewöhnlichsten Erzählerinnen der vergangenen Jahrzehnte. Zusammen mit Sandra Kegel, Leiterin des Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, und Michael Klett, der ihr Werk von 1980 an als Verleger vorbildlich betreute, werfen wir erste Blicke in Kronauers Archiv. Die Veranstaltung moderiert Jan Bürger, Deutsches Literaturarchiv Marbach.
Mit Notizen, Handlungsskizzen, Materialsammlungen, Dossiers zu fiktiven Personen und Romanplänen spiegelt Brigitte Kronauers Nachlass, den ihr Ehemann Armin Schreiber Ende 2021 dem Deutschen Literaturarchiv übergeben hat, die Entstehung ihrer Bücher auf vielfältige Weise. Daneben finden sich frühe Prosaarbeiten und Gedichte aus den 60er-Jahren, zahlreiche Fotos, die das Leben der in Essen geborenen Autorin von der Kindheit bis zu den Jahren des literarischen Erfolgs dokumentieren und oft handschriftliche Briefe von Kolleginnen und Kollegen, darunter F. W. Bernstein, Wilhelm Genazino, Eckhard Henscheid, Martin Mosebach, Marie-Luise Scherer und Ror Wolf. Brigitte Kronauer war der Überzeugung, dass ihre veröffentlichten Werke das Wichtigste enthielten, was man über sie erfahren könne. Dessen ungeachtet enthalten auch ihre »Restnotizen« (Kronauer) immer wieder sprühende Einfälle und außerordentliche Beobachtungen.
Die Veranstaltung war ursprünglich für den Mai 2023 angekündigt und musste verschoben werden.
Die Veranstaltung findet am 20. November um 19.30 Uhr im Humboldt-Saal (Archivgebäude) statt. Eintritt: 9,-/7,- € (erm./DSG). Kartenvorverkauf über Reservix.
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