Gerda Henkel Stiftung fördert Forschungsprojekt

Die Gerda Henkel Stiftung fördert das Forschungsvorhaben »Deutsch-jüdischer Wissens- und Kulturtransfer 1918 bis 1948: Das historische Archiv der Hebräischen Universität Jerusalem« mit einer Fördersumme von insgesamt 290.000 Euro für die Dauer von 36 Monaten. Das Projekt wurde entwickelt vom Rosenzweig Minerva Research Center an der Hebräischen Universität Jerusalem in Zusammenarbeit mit dem Deutschem Literaturarchiv Marbach. Die Förderung beinhaltet ein Postdoc-Stipendium, zwei Promotionsstipendien, zudem Personalmittel für Werkverträge und weitere Fördermittel für u. a. Sachmittel. Das Forschungsprojekt beinhaltet die Erforschung und Erschließung des in seiner Material- und Überlieferungsdichte einzigartigen historischen Archivs der Hebräischen Universität Jerusalem. Die Ergebnisse sollen voraussichtlich im Jahr 2018 im Rahmen eines großen Symposiums in Jerusalem der in-ternationalen Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Die Hebräische Universität Jerusalem, eine der weltweit renommiertesten Hochschulen und exponierter Erinnerungsort der israelischen und deutsch-jüdischen Wissenschafts- und Kulturgeschichte, wurde 1918 als internationale Hochschule und intellektuelles Zentrum für jüdische Studierende und Lehrende gegründet. Das historische Archiv der Universität ist allerdings noch weitgehend unerschlossen und für die Forschung wenig sichtbar. Dabei dokumentieren die Bestände die besondere Situation der Hebräischen Universität in der Zeit des britischen Mandats ebenso wie Phänomene des Wissenschafts- und Kulturaustauschs noch vor Gründung des Staates Israel. Die Mehrsprachigkeit der Archivbestände spiegelt die internationale Ausrichtung der Universität; ein hoher deutschsprachiger Anteil verweist zudem auf die bedeutende Rolle deutsch-jüdischer Emigranten und Exilanten für Forschung und Lehre der Universität. Darüber hinaus gibt das Archiv Aufschluss über zahlreiche Aspekte universitärer und außeruniversitärer Diplomatie und dokumentiert in zahlreichen Dokumenten die politische Relevanz der Universität im Prozess des Nation Building.
Das neue Forschungsprojekt schließt an das seit 2012 vom Auswärtigen Amt geförderte Projekt zu deutsch-jüdischen Nachlässen in Israel an, das ebenfalls gemeinsam mit dem Rosenzweig Minerva Research Center in Jerusalem entwickelt wurde und aufgrund einer Bewilligung vom Dezember 2015 im Umfang von 100.000 EUR/Jahr fortgeführt wird. Im Herbst 2015 entstand daraus die vielbeachtete Ausstellung »Von Berlin nach Jerusalem – Drei Pioniere der hebräischen Buch- und Schriftgestaltung: Franzisca Baruch, Henri Friedlaender, Moshe Spitzer«, die noch bis zum 31. Januar 2016 im Israel Museum in Jerusalem zu sehen ist. In beiden deutsch-israelischen Projekten werden Forschung und Erschließung verknüpft: Mit wissenschaftlichem Nachwuchs wird zusammen mit den beteiligten Wissenschaftlern, Bibliothekaren und Archivaren unmittelbar an den Beständen gearbeitet. Nicht zuletzt werden die Konservierung und Digitalisierung zentraler Bestandssegmente ermöglicht – und diese in Ergänzung der wichtigen Bestände in anderen Institutionen in Israel, Europa und den USA systematisch zugänglich und sichtbar gemacht.
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