Zu Gast im Deutschen Literaturarchiv Marbach in der Reihe Writers in Prison – Writers in Exile: Doğan Akhanlı, Mansoureh Shojaee (21. November) und Khalil Rostamkhani (25. November)
Drei von acht Schriftstellerinnen und Schriftstellern, deren in Gefangenschaft entstandene Schriftstücke zurzeit im Rahmen der Ausstellung »Kassiber. Verbotenes Schreiben« im Literaturmuseum der Moderne gezeigt werden, geben persönlich über ihr Schreiben und ihr Schicksal Auskunft. Am 21. November sprechen Mansoureh Shojaee, eine der führenden Vertreterinnen der iranischen Frauenrechtsbewegung, und Doğan Akhanlı , 2010 in der Türkei verhaftet, mit Christa Schuenke, Übersetzerin und Writers-in-Exile-Beauftragte des PEN-Zentrums Deutschland. Der regimekritische Iraner Khalil Rostamkhani, der Autoren wie Isabel Allende und Vladimir Nabokov ins Persische übersetzt hat, wurde im Gefängnis selbst zum Dichter. Am 25. November spricht er mit Sascha Feuchert, dem Writers-in-Prison-Beauftragten des PEN-Zentrums Deutschland, und Julia Paganini, anschließend liest er aus seiner Gedichtsammlung »Poetry behind Bars«.
Mansoureh Shojaee, geboren 1958 in Teheran, hatte 22 Jahre als Bibliothekarin an der Iranischen Nationalbibliothek in Teheran gearbeitet und für verschiedene Zeitschriften geschrieben. In den Jahren 2007-2009 wurde sie wiederholt verhaftet, im Dezember 2009 veröffentlicht sie einen Artikel über die brutale Niederschlagung anhaltender Massenproteste gegen das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen, sie wird ohne Haftbefehl festgenommen und nach einem Monat gegen Zahlung einer Kaution freigelassen. Shojaee geht nach Deutschland und lebt seit Januar 2011 als Stipendiatin des Writers-in-Exile-Programms des PEN-Zentrums Deutschland in Nürnberg.
Der in Köln lebende, türkischstämmige Doğan Akhanlı, Jahrgang 1957, wurde am Flughafen in Istanbul im Jahr 2010 verhaftet, auf dem Weg zu seinen Eltern in seinen Heimatort. Akhanlı saß in den Jahren 1985 bis 1987 als politischer Häftling im Militärgefängnis von Istanbul, schon im Jahr 1991 war er nach Deutschland geflohen und hatte später die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen.
Der heute in Berlin lebende Khalil Rostamkhani, 1953 im Iran geboren, hat sich einen Namen als Übersetzer, Journalist und Publizist gemacht. Schon in den 1990er Jahren hatten ihn Richter zu Haftstrafen verurteilt, weil er sich aktiv in Gruppen der politischen Opposition im Iran engagiert hatte. Auf seiner Veröffentlichungsliste als Übersetzer finden sich Titel von Isabel Allende, Vladimir Nabokov und André Gide – Übersetzungen, wie »Eva Luna«, »Maschenka« und »Die Verliese des Vatikans« sind ganz oder teilweise im Gefängnis entstanden.
Die Veranstaltung mit Doğan Akhanlı und Mansoureh Shojaee findet am 21. November 2012 um 18 Uhr im Humboldt-Saal (Archivgebäude) statt. Der Eintritt kostet 12,-/9,-/6,- Euro und beinhaltet auch die Veranstaltung mit Saul Friedländer um 20 Uhr am gleichen Tag.
Die Veranstaltung mit Khalil Rostamkani am 25. November, um 18 Uhr im Berthold Leibinger Auditorium (Literaturmuseum der Moderne), ist im Museumseintritt inbegriffen. Am 25. November besteht zudem die Möglichkeit an der öffentlichen Führung um 17 Uhr durch die Ausstellung »Kassiber. Verbotenes Schreiben« teilzunehmen.
In Kooperation mit dem PEN-Zentrum Deutschland
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