Zeitkapsel 53: Undine Gruenter

›Pariser Libertinagen‹.
Mit Wolfgang Matz, Andrea Köhler und Ines Zahler
Undine Gruenter lebte und starb als deutsche Autorin in Paris, der Stadt des Existenzialismus und Surrealismus. Ihre Figuren stehen in der literarischen Tradition der Flaneure, die untrennbar mit der Stadt Paris verbunden ist. Stets aus männlicher Perspektive schreibend, durchwandert sie in ihren Texten die Stadt und entwickelt schreibend im künstlerischen Labyrinth der Metropole die jedem Text gemäße Gangart. Andrea Köhler, 1991–94 Kulturkorrespondentin in Paris, danach im Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung, spricht mit Undine Gruenters Lektor Wolfgang Matz (Hanser Verlag) über die Autorin und ihren Nachlass im Marbacher Archiv. Es moderiert Ines Zahler.
»Nach Walter Benjamin nach Paris zu ziehen, ist schiere spätbourgeoise Epigonalität«, kritisiert sie in dem das Thema Exil umkreisenden Essay Wandern die Augen, und doch tut sie eben das – und entsendet selbstironisch »Grüße aus der Requisitenkammer des Sürrealismus«. Fünfzehn Jahre, von 1987 bis zu ihrem Tod 2002, arbeitete Undine Gruenter (geb. 1952) in dieser Stadt, dem »Fluchtort Paris«. Ihren Paris-Texten und ihrem Journal Der Autor als Souffleur (1996–2002) ist ein Kapitel der aktuellen Ausstellung ›Die Erfindung von Paris‹ gewidmet und zeigt den weiten Horizont ihrer französischen Lektüren, die sich vom Mittelalter über die frühen Avantgarden bis zu den Repräsentanten des Nouveau Roman erstrecken. Distanziert nimmt Gruenter die Pariser Künstler- und Intellektuellenszene in den Blick und identifiziert dabei insbesondere die Stimmen der Theorie, die Paris in dieser Zeit zum Wallfahrtsort machen. Aus der Mitte der Straßen und Plätze von St. Sulpice in St. Germain und dem vorgestrigen Montmartre, in der Konzentration ihres benachbarten und zugleich abgeschiedenen Arbeitsplatzes setzt Undine Gruenter ihr Schreibexperiment ›Journal‹ einem neuen Sehen des ausgehenden 20. Jahrhunderts aus und hebt mit ihrem Œuvre die Kunst der Flanerie auf eine neue Stufe.
Die Veranstaltung findet am 13. Dezember um 19.30 Uhr im Leibinger-Auditorium (Literaturmuseum der Moderne) statt. Der Eintritt kostet 7 Euro, erm. 5 Euro, für Mitglieder der DSG 3.50.
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