Ausstellungseröffnung in der Reihe »Suhrkamp-Insel«: »Über Haschisch und Kabbala. Gershom Scholem, Siegfried Unseld und das Werk von Walter Benjamin.« Mit Gary Smith, Thomas Sparr und Liliane Weissberg

»Ältester Freund von Benjamin. Kann die einzelnen Arbeiten von Benjamin nachweisen bzw. Material anhand geben«. Das notierte Anfang der fünfziger Jahre Helene Ritzerfeld, engste Mitarbeiterin Peter Suhrkamps, auf einer Visitenkarte von Gershom Scholem. Erst über ein Jahrzehnt später wird Scholem mit seinen Schriften zur jüdischen Mystik selbst Suhrkamp-Autor und einer von Siegfried Unselds wichtigsten Briefpartnern in Sachen Walter Benjamin. Die achte von insgesamt zwölf Ausstellungen in der Reihe der »Suhrkamp-Inseln« stellt diese Korrespondenz nun erstmals vor: »Über Haschisch und Kabbala. Gershom Scholem, Siegfried Unseld und das Werk von Walter Benjamin«. Zur Eröffnung am 13. Dezember um 19 Uhr sprechen drei große Kenner der jüdischen Literatur- und Kulturgeschichte in Deutschland: Liliane Weissberg, Professorin der University of Pennsylvania/USA und Kuratorin der Ausstellung, Gary Smith, Benjamin-Fachmann und Leiter der American Academy in Berlin, und Thomas Sparr, Geschäftsführer des Suhrkamp Verlags. Moderiert wird das Gespräch von Jan Bürger, dem Leiter des Marbacher Siegfried Unseld Archivs.
Die Ausstellung, die von Liliane Weissberg zusammen mit Jan Bürger und Heike Gfrereis, der Leiterin der Museen, realisiert wurde, zeigt über 30 Exponate (u. a. Briefe, Postkarten und Protokolle) vor allem aus den 1970er Jahren, die einen Einblick in das Entstehen der Gesamtausgabe von Walter Benjamins Werken ermöglichen. Das verlegerische Risiko einer Benjamin-Ausgabe war nicht kalkulierbar. Jahrelange interne Vorarbeiten und Diskussionen gingen ihr voraus. Bis zum Jahresende 1955 war keine einzige Besprechung erschienen, der Buchhandel hatte nur knapp 240 Exemplare abgenommen. Gershom (bürgerlich Gerhard) Scholem traf bereits als 17-Jähriger den sechs Jahre älteren Walter Benjamin. Es entwickelte sich eine Freundschaft, die bis zu Benjamins Freitod 1940 dauerte. Für Scholem war Benjamin ein »wahrer jüdischer Philosoph«, für dessen entstehendes Werk er sich voller Enthusiasmus engagierte. Mit Unseld als Verleger wurde Gershom Scholem mit seinem Debüt »Die jüdische Mystik in ihren Hauptströmungen« (1951) selbst Suhrkamp-Autor, aber auch wichtigster Gefährte Unselds in Sachen Walter Benjamin.
Die Eröffnung am 13. Dezember 2012, um 19 Uhr findet im Schiller-Saal des Schiller-Nationalmuseums statt. Die Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne ist an diesem Tag von 16 Uhr an geöffnet, sie wird bis zum 3. März 2013 zu sehen sein. Der Eintritt kostet Euro 9,- /7,- /4,50 ; Karten sind auch im Vorverkauf erhältlich (www.reservix.de).
Um 17.30 Uhr findet eine Presseführung durch die Ausstellung statt. Um Anmeldung wird gebeten: presse@dla-marbach.de.
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