Für welchen Markt? Schreiben zwischen U und E
–Internationale Tagung
Insbesondere in Deutschland ist die Unterscheidung in U- und E-Kultur, in Vergnügen und Kunst, seit der Erfindung der Weimarer Klassik selbst schon Kulturgut – doch die starre Dichotomie überzeugt nicht. Haben wir aber durch die Entwicklung des literarischen Marktes, durch veränderte kulturelle Bedürfnisse und Anliegen der Autor/-innen und Leser/-innen eine neue Stufe erreicht, was die Durchlässigkeit von U und E betrifft? Unter den Auspizien ästhetischer Wertung fragt sich, ob sich die Literatur der Gegenwart überhaupt mithilfe dieser schematischen Begriffe beschreiben lässt. Textanalytisch und literaturhistorisch ist zu prüfen, wie sich Literatur hinsichtlich unterhaltsamer und ernster Schreibweisen verändert, wie sich das Schreiben und das Schreiben/Sprechen darüber wandelt – historisch, aber auch im internationalen Vergleich. Welche Rolle spielt der globale Buchmarkt der Gegenwart dabei, gibt es Unterschiede zwischen den Programmen mäzenatisch geförderter Verlage und den Programmen von Verlagen, die Konzernen mit entsprechender Gewinnerwartung angehören? Welchen Einfluss haben die Literaturkritik und Bestsellerlisten? Inwiefern treibt ein globales Publikum, das sich zunehmend auch jenseits der etablierten Medien im Digitalen orientiert, diese Entwicklungen? Inwiefern greift Kulturpolitik ein, wenn sie Preise vergibt, das Einreißen von U- und E-Kultur fordert oder verhindern will? Darüber diskutieren u.a. Carolin Amlinger, Moritz Baßler, Johannes Franzen, Sonja R. Fritzsche, Corinna Norrick-Rühl, Gisèle Sapiro, Dan Sinykin und Niels Werber.
Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.
Die Veranstaltung findet hybrid statt. Wir bitten um Anmeldung über forschung@dla-marbach.de. Bei einer Teilnahme per Zoom erhalten Sie den Link rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn.
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Kontakt
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Referat Forschung
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